Ausgangspunkt der wunderschönen Tageswanderung ist Hřensko (Herrnskretschen).
Ursprünglich befand sich hier im 15. Jh. eine Flößer- Herberge. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Hřensko datiert auf das Jahr 1475, wo es zum Überfall auf drei Münchner Kaufleute kam.
Die Klamm erreicht man von Hrensko aus in Richtung Mezní Louka gehend zu Fuß am linken Ufer, weiter auf dem rechten Ufer der Kamnitz. Nach ca. 1,7 Km im wildromantischen Tal unter den Felsenüberhängen laufend, durch drei Tunnels hindurch bis zu der Schleuse, wo sich der untere Kahnhafen befindet.
Früher wurde die Edmundsklamm auch Stille oder Untere Klamm genannt. Sie ist das Flussbett (Canon) der Kamnitz, die letzte von den drei Klammen auf dem unteren Fluss, östlich von Hřensko. Ihre Wände bilden steile, oft senkrechte Felsen, die sich über den Wasserspiegel auf eine Höhe von 50 bis 150 m erheben. Der Sandstein ist sehr zerklüftet und manche Felsblöcke sind bis in die Kamnitz herab gestürzt. Ursprünglich war die Klamm nicht zugänglich. Ende des 19. Jahrhunderts ließ Fürst Edmund Clary- Aldringen aufwendigen Reparaturen und den Wegebau der Klamm von über 200 Arbeitern durchführen. Dies geschah unter der Leitung italienischer Fachleute.
Am 4.5.1890 wurde die Klamm festlich eröffnet. Im dem ca. 960 m langen Abschnitt, wo die Felswände direkt das Wasser berühren, ersetzte er den Weg durch eine Kahnfahrt, die heute etwa 3,00 Euro kostet. Danach geht es zu Fuß weiter, vorbei an einer Restauration bis zur Grenz- oder Meznábrücke, von hier kann man weiter in die Wilde Klamm gehen oder auf Serpentinentreppen hinauf zum Ort Mezná (Stimmersdorf, etwas über einen Kilometer) steigen.
Oben angelangt und bei sommerlichen Temperaturen unter Dampf stehend, machten wir im gemütlichen Restaurant/Pension "Zur Aussicht" (Na Vyhlídce) Mittagsrast. Claus, Florian und ich aßen sehr gut und tranken zwei halbe Liter des ausgezeichnet schmeckenden dunklen Budweiser Bieres. Uns, d.h. mir war das Glück wohl sehr hold an diesem Tag, denn wir hatten eine Zeche von etwas über 30,- € (natürlich schon zum damals gültigen Wechselkurs von 24,5 umgerubelt) und ich zahlte mit einem 100,- € Schein. Das Procedere an dieser Stelle bei Seite lassend verließen wir die Schänke gesättigt und in doppelter Hinsicht zufrieden! Beim späteren Nachzählen der einzelnen Euroscheine, die ich nach dem Bezahlen zurück erhielt, stellte ich fest, ich hatte 107,- € im Portemonnaies. Bingo!!!
Die Wanderung auf der Straße von Stimmersdorf nach Rainwiese (ca. 2 Km) ist besonders (zu jeder Jahreszeit) besonders reizvoll. Wir erlebten bei prachtvollem Oktober- wetter in 2012 einen grandiosen böhmischen "Indian Summer" was den Auslöser unserer Kameras zu Höchstleistungen zwang.
Zum einen ist es eine mäßig breite Straßenallee (wo hat man das heute noch?) und zum anderen gibt sie den Blick frei auf die Silber- und Flügelwände. Bei guter Sicht und gutem Orientierungssinn erkennt man sogar das in den Felswänden integrierte Prebischtor, das größte Felsentor Mitteleuropas (26,5 m breit und 16 m hoch)!
In Mezní Louka, eine zu Mezná gehörende Siedlung in 270 m n.m. Höhe und im Kreis Děčín liegend dreht sich heute zu Tage alles um den Tourismus. Das einstige Forsthaus, seit 1892 Kurort und später Grand Hotel Rainwiese (gleichfalls von Clary-Aldringen gebaut), befindet sich an der Kreuzung bedeutender Wanderwege und ist ein Ausgangspunkt des Naturlehrpfads zum Felsentor. Es befindet sich im Herzen des Nationalparks Böhmische Schweiz!
Hier kann der Wanderer und Bergsteiger zwischen den Klammen und den nahen Felswänden rasten. Das Ausflugsgaststätte und der Kiosk bieten hierfür die beste Gelegenheit! Wir entschieden uns für die nächste Rast im Falkenhorst und starteten nach Formel 1 Art durch.
Der etwa 6 km lange Teil des Gabrielensteiges von Mesní Louka zum Prebischtor
(Pravčická brána) zählt zu den Beliebtesten in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz. Der Wanderweg wurde im Jahre 1892 eröffnet und nach der Schwester von Edmund Clary-Aldringen benannt.
Fast horizontal schlängelt sich der Steig an Sandsteinfelsen und Schluchten entlang. Steile Felsenwände (bis zu 155 m hoch), erheben sich entlang des Wanderweges von Mezní Louka bis zum Prebischtor. Diese heißen Flügelwände (Křídelní stěny) und bekannte Kletterfelsen wie "Alte Wenzelwand, Beckstein und Zuckerhut" befinden sich unweit oder unmittelbar am Steig. Nach einer außerordentlich reizvollen Wanderung mit nachhaltigen Erinnerungen erreicht man das über einem thronende Prebischtor mit dem Ausflugsrestaurant Falkenhorst. Hier besteht eine Eintrittsgebühr.
Der erste Ausschank datiert auf das Jahr 1826 in einer einfachen Holzhütte. Mit dem Ausbau des Gabrielensteiges entstand auch die heutige Lokalität die ebenfalls 1881 entstand und einst Clary- Aldringen als Hotel für bedeutende Gäste diente.
Speziell die hier frisch gezapften oder in Flaschen angebotenen kühlen böhmischen Biere sind Gaumenfreuden für Biertrinker oder solche, die es werden möchten!
Bevor man allerdings diesen köstlichen Tropfen zu sich nimmt, sollte man auf das Aussichtsplateau daneben steigen. Es eröffnet sich dem Wanderer eine faszinierende Panorama Aussicht über große Teile der böhmischen und auch sächsischen Schweiz.
Der etwa 5 Km lange Abstieg zu den "Drei Quellen" an der Wegscheide zur Straße nach Mezní Louka links und Hřensko rechts ist steinig und zum Teil steil. Normales Straßenschuhwerk hat hier nichts verloren. Hat man diese Stelle endlich erreicht, dann brauch man nur noch die verbleibenden knapp 3 Km nach Hřensko hinunter am Straßenrand laufend, zu überstehen und hat eine der schönsten Tageswanderungen der sächsisch- böhmischen Schweiz in den Knochen. Kaum zu glauben, dass dies rund 19 Km Gesamtlänge waren.
Die Wege darf man nicht verlassen da man sich in der Zone I des tschechischen Nationalparks befindet.
Für denjenigen/diejenigen der Zeit hat und nicht selbst am Lenkrad Richtung Heimat fahren muss, bleibt noch das Tüpfelchen aufs i, nämlich eine böhmische Spezialität genießen und dazu das wohl letzte "Böhmische" dieses Tages zu trinken.
Der Besucher, der Interesse an der Fotogalerie zur beschriebenen Wanderung zeigt, klicke bitte auf diese, danke!
Andreas Höhne nebst Freunden
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