Präambel: Die Historie unserer nun zur persönlich gewordenen Bekannt- schaft, begann mittels unseres Facebook Accounts und über die "wüstenfrau" bei Geo! Mir fielen besonders die Beiträge von Diana und Günther über eines meiner bevorzugten Reiseländer, nämlich Marokko auf. Nach dem gerüttet Maß an Zeit ergaben sich Chats und später auch E- Mail Korrespondenz. Ich wollte sogar mit den beiden eine Wüstensafari (Westsahara) durchführen, doch das ergab sich aus vielerlei Gründen nicht.
Als ich (wir) dann im Oktober 2013 die seit längerem geplante vierte Marok- koreise im Visier hatten, avancierten wir zum Postboten und brachten etwas aus Deutschland (im Rucksack) mit. Während unserer Königsstädte Tour war somit ein Stopover in Ounara fällig. Die Warenübergabe erfolgte erst nach der überaus herzlichen "ersten persönlichen" Begrüßung durch Diana und Gün- ther nebst ihren beiden Vierbeinern Diva und Yoda statt! Das anschlie-ßende gemeinsame Essen auf marokkanische Art war der blanke Wahnsinn für den Gaumen und die Geschmacksknospen überhaupt! So weit, so gut, alles weitere dazu könnt ihr hier erfahren!
Nach fünf Jahren Marokko sollte es nun im Mai 2014 wieder zurück in die Heimat gehen, erfuhren wir! Genauere Information lest ihr hier in einem Zei- tungsartikel der beiden!
Mitte Juni dieses Jahres erhielt ich per Mail von Günther die Nachricht, dass das von mir bei ihm im Oktober bestellt Arganöl nun eingetroffen sei und ich nun einen triftigen Grund hatte, sie in ihrem Sommerquartier im Camp Hei- mertshausen bei Alsfeld an der Schwalm im mittelhessischen Vogelsberg- kreis, Bundesland Hessen zu besuchen. Auf den Containertransport aus Marokko wo Hausrat und anderes verstaut wäre, warten beide noch immer! Ausflippen nützt da nichts, meint Günther, nachfragen und abwarten, toll!
Am 03.07.2014 war es dann soweit und wir (mein Freund Dieter und ich) fuhren die etwa 386 km ins Hessische! Meine erste Begegnung mit der 1975 zur europäischen Modellstadt für Denkmalschutz ausgezeichneten Stadt im Zentrum von Hessen stand bevor!
Die Freude auf das Wiedersehen mit Diana und Günther und die historische Fachwerkstadt waren recht groß!
Doch immer schön der Reihe nach, erst einmal fuhren wir ins Camp Heimerts- hausen, der "Sommeresidenz" der beiden Heimkehrer! Ohne Navi für wahr nicht leicht zu finden, doch wir landeten auf den Punkt genau!
Später wussten wir, das den freundliche Mensch, den wir am Eingang an- sprachen, der Chef von das Ganze war und Harald hieß und uns den Weg zu Diana, Günther und den Hunden erklärte.
Harald fragte uns nach einer eventuellen Übernachtung, die wir erst einmal verneinten, ein Trugschluss wie sich später herausstellte! Sei es drum, wir liefen schnurstracks den uns erklärten Weg zu Schulzes und brauchten nicht einmal an zu klopfen, Günther kam uns schon ein Stück entgegen!
Ein ausgiebiges Begrüßungsprocedere schloss sich an, die Hunde Diva und Yoda kannten mich wohl noch, denn verlief alles einträchtig. Bier wurde ge- trunken und erzählt, erzählt und über fast alles geredet, was mit Heimkehr die beiden im Zusammenhang stand! Wetter herrlich, Lage absolut ruhig, Stim- mung ausgezeichnet, Alsfelder Bier wohl temperiert, Speisen sehr lecker, was will man mehr! Ach so, nach mehreren Bierchen und einigen Kurzen checkten wir uns letztlich doch für eine Nacht bei Harald ein!
Am nächsten Morgen, die Nacht war recht kurz und wohl auch ein Bier zuviel, genossen wir auf der sonnenüber- fluteten Veranda vor Haralds Lokalität ein deftiges Früh- stück um anschließend Günthers Angebot, ein Stadtführung durch Alsfelds historische Altstadt gezeigt zu bekommen, in Angriff zu nehmen. In Alsfelds Straßen und Gassen den Reichtum an über 400 Fachwerkhäusern bewundern, die noch heute existieren. Die Stadt, 1069 erstmals erwähnt, liegt in einer herrlichen Mittelgebirgslandschaft in Mittel/ Oberhessen zwischen Schwalm und dem Vogelsberg, der mit einer Fläche von 2.500 km² das größte zusammenhängende Vulkangebiet des europäischen Festlandes darstellt.
Sehenswürdigkeiten der Stadt sind u.a.: Fachwerk Rathaus mit Alsfelder Elle, Weinhaus mit Pranger, mittelalter. Ständehaus am Marktplatz, Hochzeitshaus, Walpurgis- und Dreifaltigkeitskirche, Leonhardturm, Regional Museum!
An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich für die sehr informative doch leider zu kurze Stadt- bzw. Erlebnisführung von Günther Schulz, es war beeindruckend!
Wichtigste Daten aus der Chronik in Kürze
• Im 9. Jahrhundert Gründung wohl als Hofsitz der Karolingischer mit eigener, mittlerweile in der Walpurgiskirche ergrabener, romanischer Kirche mit drei Apsiden
• 1069 urkundliche Ersterwähnung als "Adelesfelt"
• Ende des 12. Jahrhunderts Besitz der Landgrafen von Thüringen, unter ihnen Erhebung zur Stadt
• Im 13. Jahrhundert Aufblühen durch Lage an einer wichtigen Straße des Mittelalters (genannt "durch die kurzen Hessen", heute etwa entsprechend der Autobahn Alsfeld - Eisenach)
• 1247 Stadt fällt an die Landgrafschaft Hessen
• 1254 Beitritt zum Rheinischen Städtebund
• Ende des 14. Jahrhunderts Bau des ersten Rathauses, der Kirche in ihrem heute zu sehenden Außenzustand sowie des landgräflichen Schlosses (nicht mehr erhalten) und der bis in die Neuzeit maßgeblichen Stadtummauerung mit Befestigung (Stadtfläche 12 Hektar)
• 1525 Einführung der Reformation
• 1567 Stadt fällt an die reformierte Landgrafenschaft Hessen-Marburg
• 1604 Stadt fällt an die kaisertreue Landgrafenschaft Hessen-Darmstadt
• Im 16. Jahrhundert letzte große Blüte der Stadt, bedeutende Leistungen im Bereich der Architektur
• 1643–1648 schwerste Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg, 226 Wohnhäuser und 80 Scheunen werden vernichtet (wohl über 50 % des damaligen Gebäudebestandes), 1648 leben nur noch 1.120 Menschen in der Stadt
• Im 17. und 18. Jahrhundert zunehmender Niedergang durch die Kämpfe zwischen dem kaisertreuen Hessen-Darmstadt und der reformierten Hessen-Kassel
• Ab 1829 wieder zaghafter Aufschwung durch die Erhebung zur Kreisstadt und die Folgen der Industrialisierung, dennoch nur wenige Abbrüche zugunsten gründerzeitlicher Häuser
• 1870 Eisenbahnanschluss
• 1938 Autobahnanschluss
• 1945 Bombardierung der Stadt, 120 Sprengbomben zerstören einige Häuser ganz, 130 werden schwer beschädigt, 8 Menschen sterben, 14 werden verwundet, die kostbare Altstadt liegt glücklicherweise außerhalb des bombardierten Gebietes, die Stadt wird am 30. März besetzt
• 1975 Erhebung zur "Europäischen Modellstadt" durch den Europarat mit anschließender Stadtsanierung, die gerade noch rechtzeitig kam und den heute, trotz einiger Abbrüche, äußerst guten Erhaltungszustand des Stadtbildes erklärt
Quelle: Touristen Info Alsfeld 2014
Wir pflichten dem TCA im vollen Umfang bei, "Alsfeld muss man erleben!" Unser erster Aufenthalt ließ den Entschluss reifen, wir waren nicht das letzte Mal hier!