Wir sagten unserem Gastwirt Ehepaar Hensler am 27.06. für einige Tage adieu. Einen Teil unserer Bagage deponierten wir im Gasthaus und mit dem "Handge-päck" begaben wir uns per Hyundai i20 auf Achse. Wir wollten so viel als irgend möglich von den Sehenswürdigkeiten am und um den Bodensee kennen lernen.
Auf der Fahrt nach Zürich, wir wollten unbedingt einmal in die größte Stadt der Schweiz mit ihren knapp 410.000 Einwohnern besuchen, machten wir ein stopover in Stein am Rhein. Zürich steht in punkto Lebensqualität weltweit ganz weit vorn. Jedoch auch in den Lebenshaltungskosten rangiert sie hinter Hongkong und Luan-da auf Rang 3. Mit Genf (Platz 8) reiht sich gleich noch eine schweizer Metropole unter die Top-Ten (Mercer) der Welt ein. Zürich ist somit die "Teuerste Stadt Euro-pas", gefolgt von Genf und Bern! Wir konnten uns ein wenig vor Ort überzeugen!
Da das Juni- Hochwasser eine Fahrt per Schiff zum von uns geplanten Termin auf dem Rhein bis Stein am Rhein nicht zuließ, fuhren wir mit dem Leihvehikel dorthin. Der erste, zweite und dritte Anblick der hi-storischen Fassaden und filigranen Erker der Altstadt (Stein findet die erste Erwäh-nung im 9. Jh. in der Lebensbeschreibung des Heiligen Otmar durch Walahfried Stra-bo, 1094 wurde der Ort befestigt und 1267 bekam er Stadtrechte) mit ihren wohl ältesten Fassadenmalereien (um 1520) der Schweiz ist überwältigend.
Eingebettet in eine paradiesische Land-schaft bietet die Kleinstadt, unterhalb der Burg Hohenklingen reichlich Kunst, viel Kultur und herrliche Natur.
Die ~3500 Seelen zählende Stadt am Aus-lauf des Bodensee's zeigte sich von ihrer besten Seite. Bei göttlichen Wetter erleb-ten wir die Vorbereitungen der "NO E WILI" Freilichtspiele am Rathausplatz!
Ich war zum ersten mal in diesem schnuckeligen Städtchen an der Limmat bzw. am Zürichsee. Dieter kannte es schon, doch die vielen überwältigenden Eindrücke der historischen Bau-substanz und der faszinierenden Fassadenmalereien ließen uns auf der ca. 56 km langen Wei-terfahrt, anfangs über die "Dörfer", später dann über die E 41 und dann über die ge-bührenpflichtige A 1, nach Zürich noch einige Zeit diskutieren. Wir fanden problemlos unsere Swiss Star Lodges. Diese gün-stige "Bleibe" für nur ~70 €/Zi. über Booking.com per App gebucht war für nur eine Nacht aushaltbar. Mehr wollten wir in dieser herrlich teuren Großstadt fürs schlafen nicht ausgeben. Essen und trinken hatten es, wir kannten dies ja schon von unserer 2015 er Rundreise, in sich! Die Milchbar an der Kapplergasse dokumentierte dies in eindrucksvoller Art und Weise! Gute Lage = gute Preise!
Die Metropole Zürich (sie ist die heim-liche Hauptstadt) ist Europas zweit-größter Finanzplatz, weltweit rangiert sie an Position neun!
Schon vor der Gründung der modernen Schweiz entstand 1755 die Bank Leu und 1856 gründete Alfred Escher die Schweizerische Kreditanstalt in Zü-rich. Die 1880 gegründete Schweizer Börse, die 1907 gegründete Schweizer Nationalbank sowie 30% aller in der Schweiz ansässigen Banken haben ih-ren Sitz oder Hauptsitz in Zürich. Nach dem zweiten Weltkrieg startete der Finanzplatz Zürich erst so richtig durch und wurde weltweit der wichtigste Ort der Vermögensverwaltung. Das schon 1935 gesetzlich verankerte Bankgeheimnis trug letztlich dazu bei. Zürich ist Wirtschaftsmotor sowie kultureller Dreh- und Angel-punkt der Eidgenossen. In Zürich wohnen und leben Menschen aus 173 Ländern!
Ein Tag Zürich ist Anstrengung pur, für Mensch und Fotoapparat. Gänz-lich unzureichend was logisch auch das Kennenlernen der Stadt. Doch das war auch nicht unsere Absicht, es sollte ein Schnupperbesuch sein und er war es auch. Hätten wir den Classic Trolley genommen, wären wir besser gekommen. Doch hier-für entschieden wir uns leider zu spät!
Am Imbiss Riviera tranken wir ein großes Bier zum bekannt hohen Preis, im Zunfthaus zur Saffran speisten wir unter den Arkaden. Wir wurden Pflastermüde und fuhren (in Zürich auch nicht gerade einfach) in unser "Schlafsilo", im Stadtteil Außersihl! Morgens dann in das "Kafi für dich" und unser Kurzbesuch war auch schon wieder Historie!
Da uns ein wenig die Zeit im Nacken saß, wir hatten ja per App (Booking.com) von Konstanz aus die Über-nachtungen gebucht, fuh-ren wir nach einem ordent-lichen Frühstück im "Kafi für dich" der A1 folgend, an Winterthur vorbei über St. Gallen, die Schweiz in an der Zollstelle Höchst verlas-send, nach Österreich. Un-ser Ziel war Bregenz, die Talstation der Pfänderbahn (eine Luftseilbahn)und der Gipfel des 1.064 m hohen Pfänder! Mit nur 28 km Uferlänge hat Österreich (Bundesland Vorarlberg) den kleinsten Anteil der Länder. Außerordentlich positiv bewerteten wir die Panorama- Gondel die uns und 78 Fahrgäste (die Besucher-frequenz war sehr hoch) in rund sechs Minuten auf das Plateau des Berghauses. Das Wetter war hervorragend.
Von hier oben (u.a. zwei informative Aussichtskanzeln) kann man, wenn's Wetter stimmt, den gesamten 63 km langen und 14 km breiten Bodensee mit seinem größten Zufluss, dem Rhein sehen. Das Panorama von 240 Alpengipfeln Österreichs, der Schweiz und Deutschlands macht den Pfänder zum berühmtesten Aussichtspunkt der Region. Es ist ein einzigartiger Augenschmaus!
Der Besucherandrang trübte ein wenig den Genuss der Aussicht auf den Bodensee. Wir erlebten hier erstmalig den Seniorenbonus beim Ticketkauf, statt 12,50 € für eine Berg- und Talfahrt zahlten wir nur 11,30 €. Der Panoramablick unter anderem auch von der Besucherterrasse war grandios und das bei bestem Sonnenwetter!
Bei immer noch hervorragen-dem Wetter fuhren wir mit dem i20 ohne Zwischenhalt die nur rund 13 km geradewegs über die B190/B12 zuerst zu unserer nächsten Übernachtungsstätte nach Lindau, auf die Schönauer Str. 97 bei Bed & Breakfast Bulligan. Auch hier buchten wir vorher online bei Booking.com. Das Check-in verlief problemlos und schnell. Das Zimmer, unter dem Dach, war ordentlich & gut!
Zeit genug für einen ersten Schnupperbesuch auf die 0,7 qkm große historische Altstadt und zugleich größte Bodensee-insel. Wir hatten ja für zwei Tage gebucht!
Die über 1100 jährige bewegte Geschichte, bezieht sich aus-schließlich auf die Insel Lin-dau.
Die seit 1275 existierende Reichsstadt verlor aber im Ja-hre 1806 infolge der Annexion durch das Königreich Bayern ihre Selbständigkeit.
Die Sehenswürdigkeiten sind gar reichlich wie der mittelalterliche, ehemals ebenfalls als Leuchtturm dienende alte "Mangturm", der im 14. Jahrhundert als Teil der Stadtbefestigung angelegte "Diebsturm", das aus dem 15. Jh. stammende "Alte Rathaus" (erbaut von 1422-1436), der Lindaviabrunnen, die Maximilianstraße und vieles andere mehr.
Wahrzeichen der Stadt ist ihre Hafeneinfahrt, mit dem von 1853 - 1856 errichteten, einzigen bayerischen "Neuer Leuchtturm Lindau", er ist ca. 33 m hoch und südlichstes Leuchtfeuer Deutschlands, Die im gleichen Jahr erbaute, sechs Meter hohe u. 50 t schwere Sandstein-skulptur des "Bayerischen Löwen" gibt der Ha-feneinfahrt das besondere Ambiente. Die Aus-sicht über die Insel Lindau ist von der begeh-baren Plattform, die man nach 139 Stufen (sehr eng) erreicht hat, ist irre gut und der Auslöser hat wieder einmal mächtig zu tun!
Das von Lindau enthält einen Verweis/Verknüpfung zur hist. Bodensee Schifffahrt.
Das schöne Wetter verabschiedete sich am 30.06. ebenso wie wir adieu zum faszi-nierenden Lindau sagten. Wir hätten schon gern ein paar Tage länger bleiben wol-len, doch unser (von Dieter erstellt) Reiseplan gab das nicht her! Wir fuhren, be-gleitet vom Dauerregen über die "Dörfer" Wasserburg-Kressbronn-Langenargen und Eriskirch zum ersten Zwischenziel, nach Friedrichshafen. Wir wollten unbe-dingt ins Zeppelin Museum! Einen Parkplatz zu finden war reinste Sisyphus- Arbeit. Das Gedränge und Geschubse dort war richtig unangenehm, es nervte gewaltig!