Die markanten und interessantesten Bodensee Daten kann der geneigte Leser auf folgenden Bild rechts per Mausklick ansehen!
Virtuell kennen wir uns, der Foto-graf Martin Buschmann und ich, schon seit 2012 über fb. Ich be-wunderte stets seine Fotoreisen, angefangen hat es Kenia und seiner Wildlife Fotografie. Später dann faszinierten mich alles was an Foto-grafien und Reiseberichten von ihm kam und diese auf verschiedensten Portalen postete.
Wie bereits erwähnt, war es damals in Dresden ein einzigartiges Erleb-nis für mich, denn wir sahen uns persönlich im April 2014 im Art'otel Dresden zum ersten mal. Nach dem Vortrag, bei ein oder auch zwei? Bierchen, lernten wir (Dieter und ich) uns näher kennen.
Der Sympathiefunken sprang über und schon damals quatschten wir über einen Besuch unsererseits in Konstanz, seinem Studio und natür-lich den Bodensee.
Ich erwähne es hier und auch nur dieses eine mal, versprochen, wa-rum muss ein so verdammt sym-pathischer, smarter, umgänglicher, positiv denkender, freundlicher, und schnuckeliger "Kerl" so quarzen? Es ist nun gut, die Messe ist gesungen.
Im Alter dann machen sich derartig schlechte Lebensgewohnheiten doppelt bemerkbar. Es fehlt einem an Atemluft und die Durchblutung des Körper lässt zu wünschen übrig! Wir beide, Dieter mehr als ich müssen jetzt auch mit den Folgen leben, weil wir mal am Glimmstängel hingen.
Das Hochwasser (...vom Hochwasser am Bodensee redet man, wenn der Wasser-stand am Pegel Konstanz die Marke von 4,80 Metern überschreitet) des Boden-see's (wir erfuhren es durch's Internet) hatte uns in der Vorbereitung auf unsere Bodensee- Tour ab 22. Juni nicht so sehr angehoben. Wir hatten uns getäuscht.
Bis zum Start in einer Woche wird der Pegelstand ja wieder zurück gegangen sein. Pustekuchen, die teilweise ergiebigen Regenfälle der letzten Wochen haben die Pe-gel ringsum weit über die Nor-malwerte ansteigen lassen. Ufer-straßen und Promenaden rund um Deutschlands größten See, den Uferzonen der Schweiz u. Österreich's wurden überflutet.
Höher war der Pegel Konstanz nur zum Pfingsthochwasser 1999 mit 5,65 m und 1817 sogar mit 6,23 m! Am 23.06. erkannten wir "lasche" 5,13 m am Pegelhäuschen auf der Ost-mole im Hafen von Konstanz. Es ist mit der neun Meter großen und 18 t schweren Skulptur der Imperia geschmückt! Gegenüber das "Molenhäusle" der Südmole.
Am 23.06.16, nach ausgezeichnetem Breakfast im Gasthaus Wallgut, bega-ben wir uns per pedes zu Martin's Stu-dio/Atelier "Foto Art" auf die Turnier-str. 1A.
Hervorragendes Wetter und die span-nungsvolle Erwartung der stattfinden-den Bootsfahrt ließ uns Flügel wach-sen.
Martin erwartete uns schon. Getränke wurden eingepackt, des Motorboot aus der Garage und auf die Straße gescho-ben, an seinen Alfa Romeo gehangen und ab ging's zum knapp 1000 m entfernten Startplatz/Rampe am Weber-/Winte-
rersteig am Rhein. Das Wassern seines Motorbootes von der Lafette beherrschte er tadellos. Indess betätigten wir uns für "niedere" Arbeiten auf Martin's Anweisung.
Wir stachen in den Bodensee, Martin verpasste uns die passende Kopfbedeckung und das Vergnügen nahm seinen Lauf. Mit Martin als Skipper fühlten wir uns sicher und sauwohl! Über den Seerhein in Südufernnähe passierten wir Gottlieben und Ermatingen (Kanton Thurgau/Schweiz). Hier war das Ausmaß des Hochwassers deutlich sichtbar. Uferstraßen/Promenaden, Häuser, Anlegestellen etc. standen Land unter, Sandsackwälle überall dort, wo das Wasser aufgehalten werden sollte. So recht hat das die Anwohner der beiden Orte nicht angehoben. Man merkte, die Einwohner sind Hochwasser gewöhnt.
Wir mussten über den Untersee um die Westspitze der 4,3 qkm große Klosterinsel Reichenau (UNESCO Welterbe) herum schippern um in den Gnadensee zu gelan-gen. Die Abkürzung über den Bruckgraben war des Hochwassers wegen nicht pas-sierbar. Nach einem herzhaft erfrischendem Bad (die Heckleiter an der IRMA ist nur mit artistischen Können zu begehen) im Gnadensee fuhren wir zum schön gelegenen Allensbacher Campingplatz, wir hatten Durst und Hunger. Für meinen Gaumen war leider nix im Angebot. Ich hielt mich eher an die flüssige Broteinheit!
Am 24.Juni, wieder ein Tag um Helden zu zeugen, setzten wir uns noch fantastischem Frühstück durch Frau Hensler vom Gasthaus Wallgut, in unseren sehr guten Mietwagen (Hyundai i20) und fuhren ab in Richtung "Rheinfall bei Schaffhausen". Dass der Bodensee Hochwasser führte wurde uns an diesem Tag in mehrfacher Hinsicht bewusst! Bei der Grenzbachstraße in Konstanz fuhren wir in die Schweiz (Kanton Thurgau) auf die Kantonstraße 16 später 13. Doch weit kamen wir nicht, denn schon nach wenigen Kilometern war im Bezirk Kreuzlingen in Ortsnähe von Gottlieben sense.
Das Hochwasser machte ab hier die Weiterfahrt nach Flurlingen/Neuhausen am Rheinfall (hier befindet er sich wirklich) in Ufernähe unmöglich. Wir mussten auf die A 7 und die Kantonstraße 14 ausweichen. Der Tag war schön und so lernten wir auch noch ein wenig vom Bezirk Frauenfeld/Kanton Thurgau kennen, auch gut!
Der Rheinfall ist mit sei-
nen ca.23 m Höhe und etwa 150 m Breite der zweitgrößte u. wasser-reichste Wasserfall Eu-ropas. Normaler Weise tosen hier pro Sekunde rund 230.000 Liter die Felswände hinunter.
Auf dem Foto hinter uns krachen aber gerade, da der Bodensee Hochwas-ser führt, 907.730 Liter
/Sekunde, also das vier
fache in das etwa 13 m tiefe Becken. Das Brül-len und Fauchen des Rheinfalls geht mit einer gewaltigen Gicht einher, die einen durchnässt, wenn man zu lange dort steht und unpassend bekleidet ist. Wir waren froh über die "Dusche", denn die Sonne war intensiv und die Lufttemperatur trieb uns den Schweiß auf die Stirn. Ein Glück, dass die Gastronomie des Schloss Laufen geöffnet hatte und wir für schon fast einen utopischen Preis (8,- €/0,5 l) je zwei Biere trinken konnten.
Der Bierpreis hat uns unsere Freude über das Erlebte in keinster Weise beeinflusst, denn wir hatten einen wunderschönen 23. Juni, einen Hochwasser führenden Rheinfall und eine tolle Landschaft. Im Normalfall plätschert er nur friedlich vor sich hin, sagte man uns! Es war eben ein "Heldenzeugetag", sagt man bei uns!
Der 25./26.Juni stand komplett im Kennenlernfocus der Stadt Konstanz, zumal an diesem Wochenende der "Ba-densische Kirchentag" oder auch "Bodenseekirchentag 2016" statt fand. Was wir relativ ungläubigen Sachsen da alles zu sehen und hören bekamen war grandios! Die komplette Innenstadt/Altstadt war eine einzige große Bühne. Chöre, Orchester, Laienkünstler und karitative Vereine wirkten mit, wir gönnten uns zwei Rothaus Biere.
Der erste Höhepunkt war der Vortrag der Reforma-tionsbotschafterin Dr. Margot Käßmann zur Er-öffnung am Freitagabend im Konstanzer Konzil. Un-ter dem Titel „2017 – was gibt es da zu feiern?“ leg-te sie zehn Gründe dar, warum die Christen in Deutschland – auch in ökumenischer Hinsicht – den 500. Jahrestag des Beginns der Reformation im kommenden Jahr mit Freude begehen können.
Den ganzen Tag Liefen wir kreuz und quer durch Kon-stanz und entdeckten im-mer wieder neue Fotomoti-ve von historischen Gebäu-den und Bauwerken bis hin zu den Menschen, die sich vom Kirchentag inspirieren ließen. Das wunderschöne Wetter ließ uns erneut zum gefüllten Rothaus Bierglas greifen, ein schmackhaftes Bierchen aus dem Schwarz-wald.
Das heutige Sahnehäub-chen am Abend war der von Martin angesetzte BBQ- Fete im Freien hinter seinem Studio mit seiner Frau Irene.
Das Wetter spielte mit, es hatte ein Einsehen dafür, dass sich Badenser und Sach-sen beim Genuss "Badischen Weines", Schwarzwälder Bieres und typischen Spei-sen aus der badischen Region angeregt und konstruktiv, ja auch konstruktiv, schwätzen konnten. Zu fortgeschrittener Stunde hatte der Spaßfaktor Vorrang und wir stellten fest, der badensische Herzschlag liegt nahe am Sächsischen! Die Grill-fete - oder neudeutsch BBQ Party war eine gelungene, multinationale "Veranstal-tung" mit vertrauensbildenden Aspekten, einfach nur herrlich, dankeschön dafür!