Die Oberlausitz in Sachsen aus unserer Sicht

 

Die Oberlausitz, an der Grenze zu Polen und Tschechien liegend, ist die öst- lichste Urlaubsregion Deutschlands. In Sachsen gehören heute zur Oberlausitz im wesentlichen die Landkreise Bautzen und Görlitz. Auf einer Fläche von etwa 4.496,7 km² tummeln sich ca. 630.000 Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 140 Einwohnern/km² entspricht. In Sachsen ist die Bevölkerungsdichte mit etwa 231 Einwohnern/km² etwas größer!

 

Die alte Hauptstadt der Oberlau-sitz (OL) ist Bautzen. Die größte Stadt ist das zwischen Deutsch- land und Polen geteilte GörlitzZgorzelec. Ihren Namen hat die Oberlausitz Ende des 15. Jh. von dem Nachbarland, der Niederlausitz bekommen, diese hießen ursprünglich nur Lausitz.

Die Lausitz, im Jahre 1005 noch Luzici genannt, ist die geographi- sche Bezeichnung des sorbischen Siedlungsgebietes, das sich über das südöstliche Brandenburg und östliche Sachsen erstreckt. Ihr Name entstammt der Slawischen Sprache, von "Luzica" und be- deutet sinngemäß Sumpfland. Es existierte auch ein Volksstamm der "Lusici"! Die historisch (15. Jh.) gewachsenene Zweispra- chigkeit der OL resultiert aus der frühen Besiedlung der Region (7. Jh.) durch slawische Stämme. In der Folge- zeit wurde zwischen Ober- und Niederlausitz (1815) unterschieden, was im Zusammenhang mit der Eingliederung des einstigen Landes Budissin stand!

Die Sorben nennen sich in der Oberlausitz "Serbja" und in der Niederlausitz "Serby". In der deutschsprachigen Eigenbezeichnung wird neben dem Begriff "Sorben" auch der Begriff "Wenden" benutzt. Beide Begriffe gehen auf die lateinischen Bezeichnungen "Sorabi" und "Veneti" zurück.

Soviel zur Historie, mehr darüber ist hier und über die Links zu erfahren.



Ich bekam wohl zum ersten mal den intensiven Kontakt zur Oberlausitz in Verbindung mit meiner Grundwehrdienstzeit von 05/65 bis 10/66 bei der NVA. Ich wähnte mich glücklich bei den rückwärtrigen Diensten Luftstreitkräf-te der NVA dienen zu können. Die Kaserne befand sich in Bautzen, der Lehr- flugplatz für NVA Piloten in Kubschütz bei Bautzen.

Heute ist er offizieller EDAB-Airport Bautzen! Das Kerosin mussten wir per G5 Tanklastzug von Weißenberg auf den Flugplatz karren und der 3.000 Meter Punkt in Belgern, auf dem das "Dienst schieben" ein Leckerbissen war, gehör- ten zum "Flieger - Alltag"! Dass wir für umliegende Dörfer als Erntehelfer zum Einsatz kamen, störte uns überhaupt nicht, im Gegenteil. Der Kontakt zu den Bauern der Gegend rings umher war sehr ordentlich, da wir u.a. Zugang zu medizinisch reinem Alkohol hatten, den mit frischem Eigelb und Zucker und etwas Vanille vermischten und zu guten Eierlikör verarbeiteten, sammelten wir reichlich Pluspunkte. Es war eine schöne Zeit damals!



Das Zittauer- und Lausitzer Gebirge

Nach der Armeezeit widmete ich mich wieder intensiv der Sportkletterei in der Säch- sischen Schweiz. Einige unse- rer Clubtouren führten auch in die Oberlausitz. Und erneut lernte die OL etwas mehr ken- nen, den wir kletterten am Oybin bzw. in der Johns-dorfer Felsenstadt und im jetzigen relativ kleinen (ca. 50 km²) Naturpark Zittauer Gebirge. Der Naturpark Zit-tauer Gebirge ist Bestandteil des Lausitzer Gebirges was sich zum größten Teil in der Tschechischen Republik be-findet. Ausgiebige Wande- rungen zur 793 m hohen Lausche (höchster Berg der Region) zum Hochwald (749 m) und im Dreiländereck zu Böhmen und Nie- derschlesien überhaupt, gehörten auch dazu!

Da ich gerade bei den höchsten Erhebungen, den Bergen bei der Oberlau-sitz bin, möchte ich folgende noch erwähnen! Das sind der Valtenberg (587 m), der Kottmar (583 m), der Czorneboh (561 m), der Bieleboh (499 m), der Löbauer Berg (448 m), der Mönchswalder Berg (447 m) und nicht zuletzt die Landskrone mit 420 m Höhe!

 

König Friedrich August Turm


Es gibt echt viel zu sehen und zu entdecken in der Region des Zittau- er Gebirges und auch drum herum. Auf ein besonderes Schmeckerchen aber muss ich an dieser Stelle hin-weisen, nämlich auf den König Friedrich August Turm auf dem Lö-bauer Berg. Die Idee, auf dem "Löbauer Hausberg" ein derartig besonderes Bauwerk zu errichten hatte ausgerechnet der Bäckermei-ster Bretschneider aus Löbau im November 1853. Am 24. 02.1854 holte man sich vom König Friedrich August von Sachsen die Zustim-mung der Namensgebung des Tur-mes und die Genehmigung zum An-bringen des Sächsischen Wappens am Turm.

Der 70.000 kg schwere und aus 1.000 Einzelteilen bestehende "Gusseiserne" misst 28 m in der Höhe und seine achteckige Form hat einen Durchmesser von 4 Meter. Im Inneren besteht er aus vier Stock-werken und außen besitzt er drei Galeriegänge in 12, 18 und 24 Metern. Die Wendeltreppe bringt es auf 120 Stufen. Der im Neostil des 19. Jahrhunderts errichtete Turm wurde in nur 2,5 monatiger Bauzeit errichtet und bereits am 09.September 1854 durch den Bäckermeister der Öffentlichkeit übergeben.

Die Bausumme, einschließlich der Erschließung inklusive Restaurant, soll sich auf 25.000 Taler belaufen haben.

Im Jahre 1870 wurde das Bauwerk Eigentum der Stadt Löbau. Im Jahre 1964 erfolgte eine erste Sanierung des Turmes, doch 1992 wurde dieser für den Publikumsverkehr gesperrt. Ab September 1993 begann der Rückbau und tragende Bauelemente wurden neu gegossen. Pünktlich ein Jahr später am 09. September 1994 öffnete nach 140, vorgenommen durch den damaligen Ministerpräsidenten Sachsens Kurt Biedenkopf, erneut seine Pforte!

 

Oberlausitzer Bergland


Das wundervolle (Ober) Lausitzer Bergland (OLB) liegt südlich der 1.000 jäh-rigen Stadt Bautzen und erstreckt sich von der Sächsischen Schweiz bis hin zum Zittauer Gebirge. Es besteht aus vier in Ost- Westrichtung verlaufenden Höhenzügen. Durch diese weitläufigen Bergketten (Granitmassive) und idyl-lischen Wannentäler fließt die Spree! Städte und Ortschaften die diese Region prägen sind u.a. Steinigtwolmsdorf, Sohland a.d. Spree, Oppach, Neugers- dorf, Ebersbach, Wilthen, Obergurig, Schirgiswalde-Kirschau, Neukirch und Cunewalde um nur einige zu nennen.

Das OLB ist das Zentrum der "Edelroller" (Äberlausitzer Mundoart) und vor allem der in Europa einmaligen Umgebindehäuser, die im Zusammenhang mit Webereigewerke entstanden! Der Stuben- oder Webstuhlraum wurde vom restlichen Haus entkoppelt wodurch man erreichte, Geräusche und Schwin-gungen nicht auf den Wohnbereich zu übertragen. Eine sinnvolle Kombination von Fachwerk- und Blockbauweise, ohne Zweifel!

Im "Umgebindeland" (der Landstrich ums Dreiländereck, Oberlausitz, Säch-sische Schweiz, Niederschlesien und Nordböhmen) sollen rund 19.000 dieser architektonisch einmaligen Gebäude existieren! 

 

Zu Beginn der achziger Jahre war ich in Neusalza-Spremberg (Reiterhaus) hauptamtlich von Seiten meines Ar-beitgebers längere Zeit mit dem Um-bau eines alten Bauerhofes zu einem Betriebsferienheim beschäftigt. Während dieses längeren Zeitrau-mes, vor allem im Umgang mit den 

ortsansässigen Gewerken lernte ich den Oberlausitzer Dialekt kennen. Die ernsthafte Be-zeichnung für "Edel- roller" rührt daher, dass dort ein rollendes und amerikanisch klingendes "r" und ein stimmhaftes "l" gespro- chen wird. Im Di-alekt-Wörterbuch "Is ja dulle wie ich rulle" kann man zu- weilen ordentlich schmunzeln! Hervorheben muss ich an dieser Stelle auch den ausgiebigen Brauch der "Herrentag-Kremsertouren" die am Vatertag zum Teil ausschwei-fend gefeiert wurden. An zwei dieser Fahrten nahm ich teil, es war ein tolles Erlebnis.

Übrigens, das Lausitzer Schwarzbier bzw. Eibauer Dunkel schmeckt gut!!

 

Eine weitere, Monate lang währende Tätigkeit (2006/2007) im Zuge ei-ner Baubegleitung bei der Komplett-sanierung eines Mehrfamilien Wohn-hauses in Spitzkunnersdorf brachte mich letztmalig mit den Edelrollern zusammen. Ich (wir) haben indess die Oberlausitzer lieben und schät-zen gelernt. Es sind selbstbewusst auftretende und ehrliche Mitbürger, die ihr Herz am rechten Fleck haben. Einzig die Tatsache, dass durch den Brancheneinbruch des Weberhandwerkes ja der gesamten Weberindustrie, die in ganz Ostsachsen zu DDR-Zeiten hier ihre Wirkungsstätten hatte, führte zur Abwanderung von Arbeitskräften in die strukturstärkeren Regionen wie z.B. Dresden oder in die Altbundesländer. Außerdem wirkt sich die Grenznähe Polens und Tschechiens auch nicht gerade förderlich auf die gesamte Region aus! So jedenfalls haben wir das seiner Zeit gesehen und erzählt bekommen. 


Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft


In dieser flachen Region der Oberlausitz, die ohnehin zu den viel besuchten und stärker frequentierten Feriengebieten der OL gehört, verbrachten wir vor allem Camping- und Badevergnügen am Knappensee. Weil das Wasser so schön klar war und der Badestrand auch recht ordentlichen Sand besaß, nannte man ihn auch "Kleine Ostsee"! Übrigens entstand der Knappensee schon 1953 als Ergebnis der Flutung eines Braunkohletagebaus! Die Wasserfläche umfasst ganze 286 ha ergo 286 km².

Ausgangspunkt war fast immer Groß Särchen. Zwar war der Braunkohlen-Tagebau quasi nebenan, doch das hielt uns nicht ab, die knapp 80 km von Dresden aus in Angriff zu nehmen. Bei ungünstigen Windrichtungen jedoch, vor allem wenn die sich während des campierens veränderte, kam es schon vor, dass die Zelte abgebrochen wurden und es wieder ab nach Dresden ging! Der Wind aus Nordost von Boxberg kommende, war der Hässlichste! Wenn er zu intensiv wehte musste man sich etwas anziehen, denn es regnete Asche-partikel! Das heutige UNESCO Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft existierte noch nicht, 

Das was der Campingfreund heute am Knappensee an Ferien- und Camping- parks vorfindet, waren für uns seiner Zeit in den 60ziger - 80ziger Jahren, böhmische Dörfer! Wir mussten noch sehr viel improvisieren!

Ab Mai 2014 soll der Knappensee zur Bergbautechnischen Sanierung für 8 Jahre voll gesperrt. Das Baden ist nicht erlaubt. Die Prodestaktionen und der Bürgeraufstand wegen Existenzbedrohung des vom Camping lebenden Mittelstandes am See sind vorprogrammiert

Westlausitz und Dresdner Heidebogen

Die Westlausitz oder westlich Oberlausitz, die ja schon in Radeberg beginnt, mit den Städten Pulsnitz (Pefferkuchenstadt), Bischofswerda (im Volksmund-Schiebock), Großröhrsdorf, Rammenau (Barockschloss) um nur einige zu nennen, ist des öfteren unser Ausflugsziel. Seit dem Neubau der längsten Brücke (1.071,5 m) in Sachsen, der Sachsenbrücke in Pirna und dem Ausbau der S177, was einmal die Verbindungstrecke zwischen der BAB 17 (E 55) und BAB 4 (E 40) wird, ist die Erreichbarkeit sehr gut und schnell. Der überwie- gende Teil der Westlausitz ist Landschaftsschutz- bzw. Naturschutzgebiet. Zum Wandern also Natur genießen, bestens geeignet!

Wenn ich den gesamten Menüpunkt über die Oberlausitz schreibe, dann ist die Namesgebung Dresdner Heidebogen - zur OL gehörend, etwas irreführend. Die Begriffsbestimmung ist unter der Verlinkung ausreichend erläutert.

Für uns und viele Pilzsammler der Region verbindet der Heidebogen die zum Teil recht ausgiebigen Pilzfleckchen, die jeder eher für sich behält. Man sagt zwar, man fährt zum Pilze sammeln nach Bernsdorf, Schwepnitz, hinter Königsbrück oder in die Gegend um Kamenz, das war es dann auch schon!

All denen, die das behaupte oder kund tun, den muss ich, den müssen wir beipflichten. Für uns verbindet sich die Westlausitz und der Dresdener Heidebogen fast ausschließlich mit den alljährlichen Pilzsammelaktionen. Und einmal ganz ehrlich, ihr geneigten Leser/Betrachter unserer Website, es macht auch tierisch Laune, das Sammeln und Essen meine ich! Das Pilze ordentlich putzen dagegen ähnelt eher dem Hunde flöhen, wie wir Sachsen hier zu sagen pflegen!

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