Am 08.Mai 2011, es war ein Sonntag und ein wunder- schöner Maitag obendrein, machten wir uns auf den Weg zu einer Wanderung ins Polenztal. Zuvor sprachen wir uns noch mit Udo ab, wo genau wir uns treffen wollen. Wir einigten uns auf den Treffpunkt Knochenmühle im oberen Polenztal. Wir wanderten also in Richtung Bockmühle, immer an der Polenz entlang. Hinter der Bockmühle, hier beginnt das mittlere Polenztal, befinden sich Sachsens größte, wild vorkommende Märzenbecherwiesen. Der Märzenbecher gehört bei uns zu den geschützten Pflanzen. Das Zeitfenster zum Erleben der Märzenbecherblüte ist sehr klein, was ja auch schon der Name sagt. Zu dieser Zeit herrscht im oberen und mittleren Polenztal Hochbetrieb.
Wir hatte derartiges nicht zu befürchten, den das Naturschauspiel war nicht mehr zu sehen und Wanderer waren trotz des Kaiserwetters auch nicht zu sehen. Wir wanderten den Karl Lampe Weg bis kurz vor die Scheibenmühle. Dort machten wir Rast. Wir waren auf dem oberen Teilstück recht lange unterwegs, da wir sehr viel zu fotografieren hatten. Man eilt von Motiv zu Motiv und vergisst darüber die Zeit.
Auf dem Rückweg kehrten wir in der nun stark frequentierten Knochenmühle ein und schauten uns die wunderschönen Fotos an. Ein schöner, erlebnisreicher Tag.
Eine Wanderung durch das Polenztal ist zu jeder Jahreszeit ein Highlight für das Herz, die Seele, die Motorik und die Kamera ein Eldorado. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert, da der Polenztalweg (Karl-Lampe-Weg) insbesondere während der Tauperiode oder bei feuchtem Wetter stellenweise sehr schlammig ist. Ich wünsche kommenden Wanderern viel Freude, Erholung und mannigfaltige Motive für die Linse.
Kurze Statistik zum Polenztal und zur Polenz:
Der Wanderweg hat eine Gesamtlänge von ca. 21 Km und weist einen Höhenunterschied von etwa 125 m auf. Die Polenz hat einen Höhenunterschied von 248 m ist ca. 31,3 Km lang und entspringt im Grenzgebiet Deutschland/Tschechien nahe Neudörfel. Die Polenz verfügt über 10 nennenswerte Nebenflüsse, fließt durch Neustadt/Sachsen und Hohnstein, vereinigt sich mit der Sebnitz zum Lachsbach vereinigt und in Bad Schandau in die Elbe mündet.
Die im Jahre 1233 erstmals urkundlich (König Wenzels I. v. Böhmen) erwähnte Burg auf dem Königstein ist ein einzigartiger Zeuge europäischer, mittelalterlicher Festungsbaukunst. Im Jahre 1241 er- hält sie den Namen Burg Königstein und gehört zu dem böhmischen König- reich. Während der sogenannten Dohnaischen Fehde (1406 bis 1408) gelangt die Burganlage in den Besitz der Wettiner, dem sächsisches Herrschergeschlecht. Mit dem Vertrag zu Eger 1459 wird dieser Zustand rechtlich fixiert.
Im Jahre 1563 wird auf Befehl des Kurfürsten August wird unter Leitung des Freiberger Bergmeisters Martin Planer der mit 152,5 Metern tiefste Brunnen in Sachsen auf der Burg errichtet.
in den Jahren nach 1589 bis 1594 wurden auf Geheiß des Kurfürst Christian I. der Ausbau der Burg zur Landesfestung vorgenommen. So entstehen u. a. das Torhaus, die Streichwehr, die Alte Kaserne, die Christiansburg (Friedrichsburg) und das Alte Zeughaus.
Berühmte Monarchen wie der russische Zar (1698), Zar Peter I. (1712), Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1728) und sein Sohn Kronprinz Friedrich (später König Friedrich II.) waren hier zu Gast!
Die Festung war bis 1922 das Staatsgefängnis Sachsens und solch berühmt gewordene Häftlinge wie Johann Friedrich Böttger, Miterfinder des europäischen Porzellans (1706/07) und der Sozialdemokrat August Bebel (1874) waren hier inhaftiert!
Im Jahre 1806 wird Sachsen zum Königreich von Napoleons Gnaden und die Festung Königstein zur Rheinbundfestung gehörig! 1813 inspiziert Napoleon die Festung Königstein.
1639 während des Dreißigjährigen Krieges gelang schwedische Truppen am 1. und 2. Juni des Jahres die Eroberung der Burg.
1815 nach dem Wiener Kongresses, bleibt der Königstein als einzige sächsische Landesfestung bestehen.
Im Jahre 1914 und 1939 wird die Burg zum Kriegsgefangenen Lager und 1921 auch zum Reichswehrkurlazarett umfunktioniert. 1945 wird die Festung von der Roten Armee besetzt! Ab 1949 dient sie als Jugendwerkhof und 1955 wird die 9,5 Hektar große Festungsanlage wird der Öffentlichkeit als militärhistorisches Freilichtmuseum zugängig gemacht!
Das Tal der Kirnitzsch oder wie die hier An- sässigen sagen, das Kirnitzschtal , inmitten des Nationalparks Sächsische Schweiz gelegen, ist eines der schönsten, ursprünglich erhaltensten und romantischsten Täler der Region.
Die Kirnitzsch fließt quer durch die Sächsische Schweiz. Von Nordböh- men kommend, schlän- gelt sie sich zuerst ein Stück entlang der Staatsgrenze. Hier sind die Kirnitzschklamm und das anschließende Flusstal mit seinen Auen besonders naturnah und reich an Tieren und Pflanzen. Dieser Bereich gehört zur Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz.
Mit den zahlreichen Mühlen, die heute größtenteils gastronomische Betreuung bieten, sind neben einer einmaligen Landschaft viele bautechnisch interes- sante Gebäude und vor allem die Kirnitzschtalbahn erhalten geblieben.
Die Kirnitzschtal- bahn wurde im Jahr 1898 erbaut und fährt von Bad Schandau bis zum Endpunkt, dem Lichtenhainer Wasserfall. Wer wandern möchte wird ein- geladen, von den zahlreichen Haltepunkten der Straßenbahnlinie aus die zahlreichen gut ausgeschilderten Wanderwege zu nutzen. Die Gaststätten und kleinen Pensionen laden zur Rast und zum Verweilen ein. Die Angebote reichen vom Rucksacktourismus (Backpaker) bis hin zu denen, die nicht so sehr auf den Geldbeutel zu achten brauchen.
Diesen Teil meiner Veröffentlichung zum oben aufgeführten Menüpunkt verdanke ich in Sachen Fotodokumentation u.a. auch meinem Freund (und seiner Familie) Claus Wagner. Während unserer ersten persönlichen Begegnung im Oktober 2012 führte er mit Kindern und Eltern einige von mir empfohlene Toure durch die sich speziell auf das Kirnitzschtal, den Pfaffenstein, den Königstein und das Bielatal erstreckten. Meinen Dank für die Veröffentlichung seiner Fotos auf unserer Homepage stelle ich vorn an! Diese praktisch entstandene Freundschaft virtuellen Ursprungs muss ich in den Focus stellen, da sie die enormen Möglichkeiten von im Internet entsprungenen Beziehungen sehr anschaulich dokumentiert!
Die Fotos stammen aus verschiedenen Jahren und zu unterschiedlichen Jahreszeiten entstanden und zeigen die Farbenvielfalt unserer schönen Sächsischen Schweiz in besonderer Art und Weise.