Meine Vorliebe für die Hobby Werkerei liegt viele Jahre zurück. Schließlich war ich ja Jahrzehnte auf dem Bau tätig. Als ich im Jahre 2000 in Norwegen (u.a. Lofoten) auf Urlaub war, brachte ich mir echten Lofotenschiefer mit. Dieser diente schlichtweg als "Untersetzer" für Nippesartikel. Durch Zufall fielen mir im Jahre 2006 uralte Rebstockwurzeln in die Hände. Wer weiß, wozu man die einmal braucht, sagte ich mir und legte diese in den Keller!
Durch Hannelore´s wieder erwecktes Interesse für die Specksteinarbeiten wurde auch ich angesteckt. Mir kam der Gedanke, Wein wächst ja besonders gut auf schiefer- haltigen Böden, die alten Rebwurzeln mit dem Lofoten- Schiefer zu kombinieren. Gedacht, gesagt und getan, dass für mich neue Betätigungsfeld, Gebilde (Skulpturen) aus natürlich entstandenen Materialien in einer Kombination zu schaffen war geboren.
Die Schieferplatte hat die Abmessung 470 x 160 x 23 mm und die ineinander gefügten Rebwurzelfragmente haben die lichten Abmessungen von 230 x 320 mm. Die Rebwurzeln sind verdübelt und verschraubt, das Rebwurzelensemble ist mit drei 6 mm Holz Senkkopfschrauben über die Durchgangslöcher in der Schiefer- platte und einer dünnen Filz Zwischenlage kraftschlüssig verbunden. Die naturbelassene Skulptur hat ein Gewicht von 4,96 Kg! Ich habe sie "neudeutsch" vineroot slate getauft. Klingt irgendwo besser als Weinstock- wurzel Schiefer!
Dieses Prachtexemplar, so nenne ich es einfach mal, schmückt seither an exponierter Stelle unser Wohn-
zimmer!
Wie unter der Einführung des Kapitels Kunsthandwerk bereits erwähnt, sind wir jährlich in Irland, besuchen unsere Freunde, freuen uns auf die Fischmalzeiten und die ausgedehnten Strandwande- rungen! Das Seafishing, das irische Bier, die Flora und Fauna und die "Begegnung" mit den angespülten Hinter- lassenschaften unserer Mutter Erde an den langgestreckten Stränden im Südwesten Irlands und die irische Kunst in dieser Region sind die Triebfedern unserer Reisen.
Einzig der Transport unserer "Fundsachen" nach Deutschland ist ein finanzielles Problem. Die Materialien per Post nach Hause zu senden ist unverhältnismäßig teuer (trotz EU) und zusätzliches Frachtgut auf der Rückreise am Airport in Kerry nachbuchen ist schlicht und ergreifend eine Zumutung für den Geldbeutel. Die letztere Variante ist dennoch die einzige Alternative, was man nicht alles für seinen Spleen tut!
Eine lange Zeit lagen die Teile im Winterschlaf auf dem Boden und im Keller, der Lagerplatz wurde immer knapper, denn uns fehlte ja der "Arbeitsplatz"!
Die im folgenden Foto dargestellte Aneinanderreihung unserer Irland Skulptur aus verschiedenen Blickwinkeln ist das Ergebnis von gesammlten Strandgut mehrerer Jahre. Sie vereint in sich verschiedenste Materialien, die alle samt in den County´s Cork und Kerry von uns gefunden wurden. Entscheident war dabei lediglich das äußere Erscheinungsbild der Fundstücke! Dieses "Gebilde" (nur 43 cm hoch) assoziiert unsere Gedanken- und Erlebniswelt zur grünen Insel und verknüpft uns mit allem, was uns an ihr lieb geworden ist!
Hier ist die "Schönheit" nicht gefragt, sie stellt ein Bindeglied dar und ist eine Nahtstelle der Erinnerungen und Freudenquell auf noch folgende Reisen nach Irland. Die unberührte Natur, die herzlichen Menschen, unsere Freunde und die unvergleichliche Schönheit der Insel lässt uns mental vor Ort sein!
Nun denken sie nicht, dass wir Vordergründig nach irgend welchen Schwemmholz oder Treibgut suchen, wenn wir in die Fernen unseres wunder- schönen Planeten reisen, doch wie wir Pflanzen und Tiere beobachten, so schweifen auch unsere Blicke nach schönen und besonderen Dingen umher! Wir haben uns in letzter Zeit, also seit dem Zeitpunkt, wo wir unseren kreativen Gedanken in der Hobbywerkstatt freien Lauf lassen können, vorgenommen, ein landesspezifisches Kunst- produkt in Kombination ver- schiedenster Naturmaterialien, welche vor Ort gefunden wurden, her zustellen! Im Jahre 2009 ist uns das in mehrfacher Hinsicht gelungen!
Am Surprise Lake im äußersten Norden British Columbias, nahe Atlin und in dem von Naturgewalten im Frühjahre 2009 so arg geschundenem Ort Eagle am Yukon River (Alaska) fanden wir die Materialien, die folgende Naturskulptur entstehen lies! Sie ist gleichermaßen Erinnerungsträger und Gedächtnisvermittler für die Ereignisse, die dauerhaft in unserer organischen HDD gespeichert sind!
Und wenn Freunde oder Verwandte Geburtstag haben oder andere Festlichkeiten ins Haus stehen und zudem noch eine Beziehung zu gemeinsam begangenen Reisen, dann wird auch mal so "zwischendurch" aus noch vorhandenen Resrmaterialien ein Geschenk gebastelt. Auch verschenken wir eben an den erwähnten Kreis gerne einmal eine Specksteinarbeit, die von der Motivwahl her auch einen persönlichen Bezug ausdrücken (dazu mehr unter Specksteinarbeiten). Erstens ist es eben auch ein Unikat und drückt eine persönliche Beziehung mehr aus als der obligate Blumenstrauß!
Die 8.975 km² große Insel Kodiak im Bundesstaat Alaska (USA) mit ihren nur ca. 14.000 Einwohnern war das Highlight unserer Kanada-Alaska Rundreise schlechthin. Was lag da näher als hoffentlich etwas für unser Hobby verwertbares und auch ansprechendes "Utensil" zu finden. Gesehen und angefasst haben wir so einiges, doch einmal war es zu groß für den Flieger und das andere mal zu sehr vergammelt, sprich, für eine weitere Verarbeitung ungeeignet!
Wir fanden letztlichst durch Zufall, was wir suchten, nämlich ein Stück frisches Treibholz von ca. 48 cm Länge, von den Stürmen des Pazifik schon gewaltig gezeichnet, dennoch sehr fest im Holz. Das war genau richtig und da hatte uns auch nicht die Tatsache der Mühen des Transportes und der noch sehr weite Reiseweg davon abgehalten, dieses Teil von diesem fantastischen Eiland mit zunehmen.
Damit das Souvenir von der Insel Kodiak so authentisch, also echt und wirklichkeitsnah hergestellt werden konnte, haben wir uns die Bald Eagle (Weißkopfseeadler)- Krallen, den Buckelwal und den Sticker in Kodiak gekauft. Zugegeben, somit ist dieses ein Sammelsurium von vor Ort gefundenen Hölzern und Steinen sowie käuflich erworbenen Gegenständen. Stören tut uns da recht wenig, denn wie sie nachstehend sehen können, ist daraus auch so ein anschauliches Erinnerungsexemplar geworden. Uns gefällt das Teil sehr gut, zumal beim Betrachten immer wieder dieser erlebnisreiche Besuch der so ganz anderen Insel vor unseren Augen und in Gedanken abläuft!
Der Mopanebaum wächst in Höhenlagen der heißen und trockenen Gebiete des südlichen Afrikas! Wir bekamen dieses Fragment einer Mopanebaumwurzel von Freunden geschenkt, die unlängst in Afrika waren. Ein schöners Geschenk hätten sie nicht machen können.
Die Bewohner der Länder im südlichen Afrika nutzen es hauptsächlich als Brenn- und Bauholz! Es ist ein hartes Holz und gehört zu den Härtesten in Afrika.
Man ist erstaunt, was mit dem Holz, den Blättern, der Baumrinde und den Raupen, die die Blätter fressen, alles geschieht (siehe Link bei Monapebaum)!
Für uns als Hobbykünstler stellt sich das rötlich-braune Holz als absoluter Blickfang dar. Wegen der Härte des Holzes ist nur eine gerinfügige Oberflächenbearbeitung möglich. Doch was danach zum Vorschein kommt ist traumhaft schön! Nach dem mehrmaligen einölen mit Danish Oil (Überschuss muss entfernt werden) und polieren tritt eine seidenmatte Brillanz zu Tage, die Ihresgleichen sucht! Wir und vor allem auch unsere Freunde und Gäste waren von der besonders schönen Optik dieser Skulptur sehr überrascht!