Mich sprach im Dezember 2005 und im Jahre 2006 in den Monaten März und Mai mein Freund Udo an, ob ich denn nicht Lust hätte, ihn auf den Geschäfts- reisen zu begleiten, zumal er wusste, dass ich noch nie in Ägypten, sprich in Kairo (Die Siegreiche) gewesen bin. Ich brauchte nicht lange zu überlegen und sagte zu. Ich konnte auch ermöglichen, dass Hannelore und ihr Sohn Frank mit von der Partie waren. Somit war gesichert, dass wir in kürzester Zeit dreimal in Kairo und Umgebung einen recht angenehmen Kurzurlaub verbringen konnten. Udo fand auch im Taxifahrer "Addel" einen freundlichen Menschen, der uns zu den kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten innerhalb Kairo´s und größerer Umgebung kutschierte. Wir konnten es anfgangs garnicht so recht glauben, wieviel Insassen im Taxi von Addel (ein über 25 Jahre alter Peugeot - an allen Ecken und Kanten bereits mehrfach sauber geflickt) Platz fanden und mit welcher Selbstverständlichkeit er all unsere Package im Auto verstaute. Es war zwar eng, doch auch hier galt, lieber schlecht gefahren als gut gelaufen.
Wir waren in der islamischen Altstadt, hier ist es ähnlich wie in Marrakech, nur etwas "dreckiger" und an allen Stellen auf, an und neben der Straße wird alles verkauft. In ihr drängt sich der Fußgänger- und Karrenverkehr vorbei an unzähligen Marktständen, insbesondere Bekleidung, Nippes, Haushaltswaren aber auch alles was irgendwie zu Geld gemacht werden kann.
Man muss sich vorstellen, in einer Metropole wie Kairo mit über acht Millionen Einwohnern (in der Haupstadt- region sind es gar über 16 Mio. Einwohner (Bevölkerungsdichte rund 37.000 Einw./Quadrat- kilometer) brodelt und vor allem "hupt" es den ganzen Tag, 24 Stunden lang! Der Straßenverkehr ist für mitteleuropäische Verhältnisse chaotisch. Straßenverkehrsregeln scheinen nur auf dem Papier zu existieren, denn jeder hupt sich in irgend einer Form den Weg frei, keine Lüge, es ist an dem!
Trotzdem, man muss diese Stadt gesehen, besucht und erlebt haben, vor allem, wenn man nach einem anstrengenden Tag am Abend, in einem islamischen Staat, ein gewohntes "Bierchen" trinken möchte, dann ist germanisches Organisationstalent gefragt. Hast du es dir organisiert, dann erst beginnt die Entspannung und du kannst den erlebnisreichen Tag Revue passieren lassen.
Das Hotel Mena House zählt zu den traditionsreichsten Hotels der Welt – von gekrönten Häuptern und viel Prominenz erzählt das Gästebuch. Das Hotel war zudem Schauplatz zahlreicher Romane, nicht zuletzt Agatha Christie ging hier ein und aus. Erbaut für die Ehrengäste zur Einweihung des Suezkanals 1869, hat dieses Haus bis heute nichts von seinem Charme eingebüßt. Das Mena House besticht nicht nur durch sein luxuriöses Interieur mit vielen Antiquitäten, handgefer- tigten Möbeln und edlen Stoffen sondern auch durch seine einmalige Lage gegenüber (ca. 700 m) den Pyramiden von Giseh.
Wir hatten uns den Luxus gegönnt, doch zu mehr als einen Restaurant- und Cafebesuch hatte es nicht gereicht. Doch das Ambiente, das ganze drumherum, das atemberaubende Floristik, die stilvolle Gestaltung all der Räume und Restaurants und die komplette Gediegenheit bezaubert den Betrachter. Mit Überredungskunst und einem guten Trinkgeld durften wir die Suite betreten, in der sich u.a. einst Sir Winston Churchill aufhielt. Fotografieren durften wir auch, es war irre!