Dieser recht spärlich be-schriebene Reisebericht ist ein Nachtrag aus 09/15. Vorerst bestand dieser Me-nüpunkt nur aus der "Go to North" Tour. Die erste Reise mit meinem Freund René im Juni/Juli 1998 war noch außen vor. Das hatte auch seinen Grund, denn die Fotos dieser Rei-se wurden noch nicht mit einer DSLR (Digitalen
Spiegelreflexkamera) auf-genommen. Nun entschloss ich mich der Vollständigkeit halber doch noch, einige Fotos zu scannen und sie den interessierten Betrachter unserer Home-page zu präsentien.
Diese Tour hatte einen ähnlichen Verlauf. Lediglich den geplanten Trip nach Inuvik (NWT) auf dem abenteuerlichen Dempster HWY konnten wir aus zeitlichen Gründen nicht realisieren. Zudem hatten wir kein 4WD Fahrzeug angemietet. Im Übrigen war diese Tour meine erste Berührung mit dem Kontinent Amerika und das mit schon 54 Jahren. Also nun geht´s los!
Nach der ersten, über 16 Stunden dauernden, Etappe der Schifffahrt durch die Inside Passage mit den BC Ferries von Port Hardy durch die Lama Passa-ge, Tolmie Kanal, Wright Ton und den Grenville Kanal nach Prince Rupert (ca. 523 km) hatten wir hier einen Tag Aufenthalt geplant.
Diesen Tag nutzte wir zur Erkun-dung der näheren Umgebung und wanderten auf den 732 m? hohen Mount Hays. Wir hatte nichts über seine Höhe in Erfahrung gebracht und wunderten uns, dass der Auf-stieg kein Ende nahm. Fast oben angelangt überkam mich ein drin-gendes menschliches Bedürfnis.
Ich begab mich einige Meter abseits des Weges ins "Unterholz" machte mein Geschäft. Weit vor mir sah ich
erstaunt, zwei schwarze Grizzlybären. Ich vergaß ganz nebenbei, weshalb ich im Busch hockte und begann zu fotografieren. Die beiden "Burschen" kamen näher, plötzlich
entdeckten sie mich und kamen auf mich zu. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Was nun folgte war meine panische Flucht mit in den Kniekehlen hängenden Hosen zurück zur Wantage Road. Dort traf ich
René wieder und erzählte ihm von meinem besonderen Erlebnis.
Pictures trilogy of fear
Als René und ich im Juli 1998 in Whitehorse unser gebuchtes Hirecar in Em-pfang nahmen, wollten wir das Fahrzeug etwas testen und fuhren auf dem Alaska Hwy einige Kilometer. Allzu weit fuhren wir jedoch nicht, denn am Straßenrand erregte ein Schild unsere Aufmerksamkeit, BLUE KENNELS und darunter stand sinngemäß, hier wird deutsch gesprochen! Gelesen, gesagt und letztlich getan, wir spazierten hinein ins Gebell der "Alaskan Huskys"! Wir fragten, wie wir später erfuhren, eine Deutsche, die dem Sebastian mit seinen damals (so glaube ich noch zu wissen) 70 Huskys hilfreich zur Seite stand, nach dem Chef und Minuten später standen wir beide vor ihm, dem Wuschelkopf Sebastian Schnülle und späteren Gewinner des 26ten Yukon Quest im Jahre 2009. Das war vor nunmehr utopischen siebzehn Jahren, un-glaublich wie schnell doch die Zeit vergeht. Darum nun diese Erinnerung!
Noch am gleichen Abend durften wir mit dem aufgemotzten alten VW Chas-sis als "Hundeschlitten" eine Runde um seinen Blue Kennels fahren. Beson-deren Spaß bereitete uns das "Anschirren" der Alaskan Huskys, was sich als komplizierter erwies als es aussah. Am Abend saßen wir dann in trauter Run-de bei Kerzenlicht (Strom und Wasser gab es da noch nicht) zusammen, aßen und tranken und erfuhren noch so einiges Interessante von Sebastians
über Entbehrungen, Träumen und Wünschen als Musher und seinem nicht gerade leichten Leben. Für uns war es ein Erlebnis der ganz besonderen Art, was sich fest in unser beider Großhirnrinde verankert hat. Darum gehört es an dieser Stelle erzählt, ich/wir waren hellauf begeistert!
Da ich diesen Reisebericht, wie Eingangs erwähnt, erst in 09/15 also reich-lich siebzehn Jahre nach dieser herrlichen Tour in unsere Homepage einge-fügt habe, fällt mir der Vergleich zu unserer Kanada-Alaska Tour "Go to North" nicht allzu schwer.
Pauschalisiert ausgedrückt kann ich hier zum Besten geben, dass der Mas-sentourismus, auch im Yukon und natürlich in Alaska seine Spuren hinter-lassen hat. Als wir uns im Juni/Juli 1998 auf etwa gleichen Spuren in den Norden bewegten, war die Transitfrequenz der mit Wohnmobilen und "fah-renden Wohnhäusern" aus den Staaten durch Kanada rollenden Amis noch geringfügig. In Dawson City (es existierten noch viele alten Holzhäuser) wartete man nur kurzzeitig auf die kostenlose "Georg Black Ferry" und man war auf dem "Top of the World Hwy"! Am Poker/Little Gold Creek musst man noch brav seine Ausweise für den Einreisestempel bereit halten, am Boundary Roadhouse war noch richtig was los (2009 war da absolut tote Hose) und in Chicken, am Taylor Hwy war Downtown das Maß aller Dinge, den Rummel um "The Goldpanner", die Pedro Gold Dredge und das Goldcamp gabs noch nicht, wie schön!
Wir fuhren mit unserem Leihwagen einen Rundkurs von Whitehorse über Dawson City, Chicken, Tok und von hier über den Alaska Hwy zu-rück. Dann setzten wir uns in einen Flieger und flogen geradewegs über die Saint Elias Mountains (den Mt. Logan in der Ferne) und die Chu-gach Mountains nach Anchorage. Ein besonderes Erlebnis war die kurz-zeitige Sicht auf den Walsh- und den
Logan Gletscher, die im Kluane Nationalpark liegen und zur Ice-field Ranges gehören. Das 22.000 qkm große Areal des Kluane NP/
Wrangell-St. Elias NP gehört seit 1979 zum UNESCO Weltnaturerbe Die dazu gehörige Detailkarte des
Wrangell-St.Elias National Parks
ist hier verlinkt.
Der monumentale Anblick, der wie von Menschenhand geschaffenen Eisstraßen war atemberaubend und surreal zugleich. Diese Eindrücke werden mich ein leben lang begleiten.
Für die z.T. unzureichende Fotoqualität gegenüber der gewohnten Digitalfotografie bitte ich den gewogenen Betrachter um das zudrücken beider Augen. Die Fotos sind siebzehn Jahre alt und mit Hilfe einer geeigneten Fotobearbeitungssoftware gelang es mir, hier und da Anschauungswürdigkeit zu erreichen. DANKESCHÖN