Ich beginne einmal ganz offiziell mit dem Informationskommentar der Website "Verkehr in Indien" und hier zu den Verkehrsregeln, bei Wikipedia. Ich zitiere "Es herrscht offiziell Linksverkehr für Straßen- fahrzeuge. Verkehrsregeln gibt es ansonsten nur theoretisch. In der Praxis hat grundsätzlich das schwerere Fahrzeug Vorfahrt - LKWs lassen sich also von Motorrädern im Gegenverkehr nicht vom Überholen abhalten. Lichthupe bedeutet soviel wie -Aus dem Weg-! Ich halte nicht an." Das wird z.B. bei Gegenverkehr an Engstellen eingesetzt.
Unter der Website "Delhi" steht unter der Rubrik -Verkehr- ebenfalls nicht ermutigendes! Was für Delhi gilt, gilt erst recht für den Rest des Subkontinents. Ein gelernter Mitteleuropäer, hier spielt "Links- oder Rechtsverkehr" überhaupt keine Rolle, bekommt als Verkehrsteilnehmer akute Angstzustände!
Bei Focus-Online wird geschrieben " Lebensgefahr im Straßenverkehr"! Sich mit dem Taxi oder gar Moped durch den indischen Straßenverkehr zu quälen, zählt aus europäischer Sicht zu den Extremsportarten. Auch abgebrühte Sizilien- oder China-Reisende können in Indien noch neue Dimensionen der Angst erfahren. Mit rund 100 000 Verkehrstoten pro Jahr, die Hälfte davon Fußgänger, steht Indien an der Spitze der weltweiten Statistiken. Doch was genau macht den Straßenverkehr in Indien so gefährlich? Die Mischung aus Armut – eine neue Bremse kostet Geld – und Fatalismus – die Götter werdens richten – verführt zu gefährlichen Manövern. Zudem ist das Straßennetz in erbärmlichem Zustand, und es existiert kein TÜV für Privatfahrzeuge. Darüber hinaus sind nicht alle Verkehrsteilnehmer in der Lage, geschweige denn willens, sich an Regeln zu halten – Kühe und Kamele allemal nicht. Dabei ist das Regelwerk durchaus einfach: Der Größere hat recht!
Auf der Website -Ingrids Welt- Indien steht in Sachen Straßenverkehr u.a. "Selbstfahren ist fast Selbstmord. Wenn in einer indischen Millionenstadt rush hour ist, dann zwängen sich an Kreuzungen Dutzende Motorradfahrer mit Staubmasken vor den Gesichtern halsbrecherisch durch die wartenden Fahrzeugschlangen. Und mitten in diesem Verkehrschaos grasen Kühe ungerührt im Dreck, etwas Grünes ist meist nicht zu erkennen. Handkarren, Fußgänger, Fahrradfahrer, (Eigenbauvehikels, von mir ergänzt) oder Tiere, alles bewegt sich scheinbar planlos durcheinander. Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden - vor allem Verkehrsregeln".
Ich will es dabei belassen, Fakt ist, sie alle zitieren genau das, was wir drei Wochen erlebt haben und ich (wir) konnten nur feststelle, ein Glück, dass wir gefahren wurden! Übrigens unser Fahrer verstand es bravourös sich durch das Verkehrsgewusel hindurch zu mauscheln, eben ganz auf indische Art!
Eine letzte Bemerkung noch zu den "Personalbeständen", die indische Fortbewegungsmittel aufnehmen können, die einfache Beantwortung auf Neudeutsch lautet - open end!
Auf Indiens Straßen sieht man fast alles was zwei, drei und mehr Räder hat, mit Motor- oder Muskelkraft bewegt wird oder von Tieren gezogen werden. Es gibt im Prinzip nichts, was es nicht gibt. All diese Vehikel, ob groß oder klein, überladen mit Personen oder Materialien aller Art, sind auch Verkehrsteilnehmer und gestalten den chaotischen Gesamteindruck des Gewusels in Stadt und Land.
In der folgenden Fotogalerie ist ein durchaus represanter Querschnitt all dieser wie vor beschriebenen, z.T. bunt, kurios und exotisch anmutender Fortbewegungsmittel zu sehen, wobei Tuk-Tuk, Kleinmotorräder und Mopeds den Löwenanteil ausmachen!
An oder neben den Straßen, den Verkehrsadern Indiens, spielt sich ein buntes, vielschichtiges Leben ab, was aus unserer Sicht der Dinge kaum vorstellbar ist. Man muss das gesehen und erlebt haben um diesen gigantischen Lebensraum (speziell in den Ballungsräumen) so vieler Inder zu begreifen. Immerhin ist Straßennetz des Subkontinents über 3,3 Mio. Kilometer lang ( wovon nur etwa die Hälfte asphaltiert ist) und hat somit eines der größten Straßen- und Eisenbahnnetze der Welt.
Ergo ist die Region neben, bzw. an der Straße ein Handelsplatz, Handwerks- und Arbeitsstätte, Baustelle, globaler Treffpunkt für die Menschen und "Lebensraum" schlechthin. Wenn man nicht selbst ein Fahrzeug fährt, kann der Insasse die verrücktesten Szenen des Alltages beobachten und fotogrfieren. Die folgenden Bilder sollen hierzu einen kleinen Eindruck vermitteln, viel Spaß beim Betrachten!
Diese Fotogalerie entspricht in etwa der vorhergenden Bildserie, nur ist diese während eine Stadtrundfahrt mit einem angemieteten Tuk Tuk entstanden. Hier soll lediglich das Flair dieser Stadt und das ganze Drumherum aus der Sicht eines Fahrers dieser Autorikscha wieder gegeben werden. Auf die Qualität Fotos sollte eher nicht so geschaut werden, da diese oft aus der "Hüfte" geschossen wurden! Für Manfred und mich war es jedoch ein kaum mit Worten wieder zu gegenbendes Erlebnis der besonderen Art!