Unsere Kamelsafari begann bei Sodakore etwa 55 Km von Jai- salmer entfernt, vom - Mirvana Nature Resort - am späten Nachmittag, der "Affenhitze" wegen. Das Resort, eine Oase zum Relaxen und das mitten in der Wüste, sehr zu empfehlen. Wir fuhren also mit den farm- eigenen Jeep´s in die Weite der Wüste Thar.
Das Dorf Sodakore ist etwa einen Kilometer vom Resort entfernt. Hier leben etwa 250 Rajputenfamilien. Wir besuchten mit Leuten aus dem Resort das Dorf auf der Fahrt zum Ausgangspunkt der geplanten Kamelsafari. Wir lernten kurz eine lebendige Dorfgemeinschaft, die viele Kinder besitzt, konnten einige Lehmhäuser besichtigen und verschafften uns einen kleinen Eindruck vom entspannten Lebensstil und Lebensinhalt der Dorfbewohner. Ein kommunaler Wassertank sorgt für das dringend benötigte Nass. Das ganze Dorf lebt wie eine Großfamilie, nach dem Musketier Leitspruch "Einer für alle, alle für einen"! Anders geht es hier auch nicht!
Wir alle hatte einige Probleme, die Rücken der bereitstehenden Kamele zu "erklimmen", ich fiel gleich einmal herunter, da das Kamel eher "aufstand" bevor ich richtig im "Sattel" saß.
Dafür aber wurden wir alle mit einem schönen Ausritt auf eine Sanddüne belohnt, hier gab es kalte Cola mit Rum, hörten der traditionellen rajasthanischen Musik zu, hatten viel Spaß und "and last but not least" einen wunderbaren Sonnenuntergang, einfach traumhaft!
Die Aravalli Berg-kette (Range), wörtlich übersetzt "Linie der Gipfel"
ist eine Reihe von Bergen in West-
Indien und öst-
lichen Pakistan und verlaufen in rund 600 km Län-ge von Nordosten nach Südwesten über den indi-schen Bundes- staat Rajasthan.
Der höchste Gip-fel ist Guru Shikhar in Mount Abu und ist 5653 Fuß (1.722 Meter hoch). Er liegt am südwestlichen Ende der Range, nah der Nähe der Grenze zum Gujrat District in Pakistan. Ihre geringe Höhe reicht aus, um auf der einen Seite die Regenfälle des Monsun und auf der anderen Seite die Sandstürme der Thar-Wüste in die fruchtbaren Ebenen aufzuhalten. Die Stadt Udaipur (das Juwel Mewars) mit seinen Seen liegt am Südhang des Bereichs in Rajasthan. Die Aravallis sind eines der ältesten Faltengebirge der Welt. Die heutigen Gipfel entstanden durch natürliche Erosion.
Auf unserer Fahrt vom Jain- Tempel in Ranakpur nach Udaipur geht es steil, in Serpentinen hinauf in die Aravallirange. In den kleinen, sauberen Orten sehen wir nach zahlreiche, von Ochsen betriebene traditionelle Wasserschöpfräder entlang der Straße.
Unser nächstes Etappenziel, das Royal Retreat Resort ist greifbar nah und wir freuen uns auf das Baden im wunderschönen Bassin, nach der Tageshitze! Und das, obwohl hier in den Bergen deutlich angenehmere Temperaturen herrschen als in der Ebene, von wo wir herkommen.
Nach einem wunderschönen Aufenthalt im Resort fuhren wir weiter nach Udaipur (auch liebevoll das "Kashmir von Rajasthan" genannt) und besuchten den Sahelion-ki-Badi (Garten der Jungfrauen)!
Auf dem Lake Pichola ist seit langem eines der berühmtesten von allen touristischen Attraktionen innerhalb von Udaipur gesetzt. Der Sommerpalasts Jag Niwas oder Lake Palace genannt, beherbergte prominete Gäste wie z.B. Queen Elizabeth und Jacky Kennedy. 1982 sorgte der z.T. dort gedrehte James Bond Film "Octopussy" für seine Weltbekanntheit! Der Maharaja Udai Singh II lies den See vergrößern als er die Stadt gegründete und ließ kuzer Hand (1560), das angrenzende gleichnamige Dorf Picholi überfluten, daher der Namedes See´s!
Eine herrliche Kahnfahrt auf dem Picholasee brachte uns nach Jag Mandir. Jag Mandir befindet sich auf einer der beiden natürlichen Inseln in der Pichola See, an seinem südlichen Ende, eine Wohltat für die Augen und das Befinden bei derart "satten" Temperaturen.
Die Besichtigung und Fotos vom mächtigen Stadt-Palast, dem größten Palastkomplex Rajasthans, sehen sie unter der Rubrik - Historische Bauwerke, Paläste und Fort´s!
Deogarh (Devgarh) liegt im Aravalligebirge auf einer Höhe von 2100 ü.d. Meeresspiegel und zählt etwa 16.500 Einwohner. Die Höhen- lage sorgt dafür, dass es hier etwas "frischer" ist als im weiten Rajasthan und das Wetter oftmals umschlägt und verrückt spielt. Wir erlebten hier die typische, jahreszeit bedingte Hitze aber auch unseren einzig erlebten Unwetterguss in Verbindung mit erbsengroßen Hagelkörnern. Es ist ein beschauliches und illustres Städtchen, genial zum schländern, fotografieren und einkaufen. Die z.T malerischen engen Gassen führen dazu, dass man vom hoteleigenen, offenen Geländewagen (Jeep in Übergröße) durch die Stadt zum Hotel Deogarh Mahal gekarrt wird. Diese Fahrt allein ist schon ein Erlebnis. Dort angelangt erblickt man soetwas wie einen orientalischen Märchenpalast, ein imposantes Bauwerk. Die Auslöser der Kameras hatten da wieder Hochkonjunktur.
Die einstige Familienresidenz von Rawat Dwarka Dasji im Jahre 1670 erbaut, wurde von den Folgegenerationen über die Jahrhunderte ständig umgebaut und erweitert, was erklärt, dass man im Hotel erst ein wenig orientierungslos umher geht, ehe man sich über die engen und steilen Treppen und Gänge am jeweiligen Ziel wähnt!
Die von uns hier gebuchte Zugfahrt mit der North Western Railway (Regionalgesellschaft der Indian Railways) von Kamaligath (auch Khambli Gaht nahe Deogarh) nach Phulad (ca. 20 Km) war eine absolut richtige Entscheidung, denn wir sind mit einem indischen Personenzug durch einen kleinen Abschnitt der Ausläufer des Aravalligebirges gefahren. Man muss das einfach einmal erlebt haben, Zug fahren auf Indisch, eine Eisenbahnfahrt mit der DB dagegen ist total flach, eintönig und abwechslungslos! Unser einer kommt da aus dem Staunen nicht mehr raus!
Sawai Madhopur - ist die Hauptstadt und Ver- waltungssitz des gleichnamigen Bezirkes und zählt etwa 100.000 Einwohner. Die Stadt wurde geplant und gebaut von Maharaja Sawai Madho Singh aus Jaipur (1750-1768), der damals die Gemeinde nach sich selbst benannt. Als bemerkenswert ist nach zu lesen, dass die durchschnittliche Alphabetisierungsrate in der Stadt von 64% höher als der nationale Durchschnitt von 59.5% ist! Besondere Attraktionen in der Stadt, in welcher sich fast alles um den Tourismus um und für den Nationalpark dreht, sind Fehlanzeige. Überall erblickt man die die Spezialfahrzeuge für die Safarifahrten, die auf fotografierfreudige Tierfreunde aus aller Welt warten.
Sawai Madhopur ist bekannt für seine Guaven , liebevoll auch "Madhopur Guaven" in Rajasthan genannt und darüber hinaus und das weltweit, für seinen Ranthambore Nationalpark, dem ehemaligen Jagdrevier der Maharajas von Jaipur.
Es ist einer der größten (1.334 km ² Gesamtfläche, das Schutzgebiet umfasst den 392 km²) und renommier- testen Nationalparks in Indien und liegt rund 11 km entfernt von Sawai Madhopur. Es wurde als das Sawai Madhopur Game Sanctuary im Jahr 1955 von der Regierung von Indien gegründet und unter der Bezeichnung Project Tiger Reservat im Jahr 1973 ins Leben gerufen. Als Ranthambore Nationalpark wird er seit 1980 bezeichnet. Im Jahr 1984 wurden die angrenzenden Wälder des Sawai Man Singh Sanctuary und Keladevi Sanctuary als zugehörig erklärt und 1991 das Tiger Reservat dadurch vergrößert. Die Heiligtümer von Sawai Man Singh und Keladevi Heiligtümern gehören ebenfalls dazu.
Die Population des Bengal- oder Königstigers (die noch im NP vorkommenden Tierarten sind unter dem vorgenannten Link zu lesen), so ist im Internet nach zu lesen, lag in 2008 im NP bei 34 erwachsene Tiger und 14 Jungtieren. Bei der Gesamtpopulation der Tiger Indiens schwanken die Schätzungen von 1.400 - 1.900 Tieren, Tendenz abnehmend!
Ein altes Fort aus dem 10. Jahrhundert erhebt sich majestätisch über dem Schutzgebiet.