Bevor ich beginne, von der Großartigkeit der Insel Palawan in Wort und Bild zu be-richten, muss ich auch von dem fast Fiasko unseres geplanten fünf tägigen Aufent-haltes berichten. Mein Freund Udo, ein Meister der individuellen Urlaubsplanung und Organisation, hatte sich durch Zufall mit einem Deutschen virtuell kurz ge-schlossen um gewisse Obliegenheiten einen Ortskundigen zu übertragen.
Er und seine phi-lippinische Frau hätten die Bezie-hung zu einem Filipino auf Pala-wan. Er würde uns vom Airport in Puerto Prince-sa abholen und uns die fünf Tage organisato-risch begleiten. Diese Aktion zerplatzte wie eine Seifen-blase! Wir konn-ten vom Glück reden, das Jessie
Bruder Junmar hier auf Palawan einen Freund hatte und mit Plan B unseren Aufenthalt in letzter Minute gut organi-sierte. Junmar und seinem Freund gilt unser Dank für den improvisierten Trip.
Das geographisch regelrecht vom sonstigen Archipel isolierte Eiland mit ca. 400 km Länge und das gerade mal um die 40 km breite Palawan Archipel mit seinen 1.769 Inseln trennt das Südchinesische Meer von der Sulu-See. Die abgelegene Insel wird auch "The last frontier", die letzte Grenze genannt un gilt bei vielen als die schönste der Philippinen. Das liegt vor allem daran, dass im noch relativ heilen Gebirgsdschungel zahlreiche Affenarten, Vögel und Schmetterlinge leben, unver-baute phantastische Strände existieren und die spektakulärste Unterwasserwelt des gesamten Archipel vor zu finden ist! Sie gilt auch als Wiege der Philippinen!
Der Puerto-Princesa Subterranean River Nationalpark in der Folge PPSRNP ge-nannt (Puerto-Princesa Unterirdischer Fluss-Nationalpark) besteht aus einer spektakulären Kalkstein-Karstlandschaft, mit einer außerordentlichen palawa-nischen Süßwasser- Flora und Fauna und einem bis zu 8 m tiefen "Unterirdischen Fluss", dem größten/längsten befahrbaren auf der Erde. Er ist auch bekannt als St. Paul's Subterranean oder Underground River. Der 8,2 km lange Subterranean River, der vor etwa 23 Millionen Jahren entstand fließt unter dem St. Paul Mountain Range direkt ins Meer. Der befahrbare Teil des Subterranean River liegt bei etwa 1,2 km und dauert eine knappe Stunde. Mit einem philippinischen Ausleger Boot dem Banka wird man vom Sabang Beach zur St. Paul Bay, der Eingang des Underground River, die Fahrzeit beträgt etwa 20 Minuten.
Wir waren vor Jahren schon in der Halong Bay (Hang Thien Cung) Höhle in Viet-nam sowie im Ao Phang Nga Nationalpark (James Bond Felsen) in Thailand. Fazit, die Küstenregionen ähneln sich, doch einen un-terirdischen Fluss weisen sie nicht auf, den gibt es nur auf der Insel Palawan. Und vor allem, die Insel verfügt über ein Weltnatur-erbe, den St. Paul's Subter-
ranean River, mit einer teil-weisen Dimension von 60 m Höhe im Konzerthallenformat ist einfach gigantisch!
Ich hatte mir, allein wegen der Bootsfahrt auf den Underground River mein Speed-lite Blitzgerät Canon 430 EX eingepackt und hatte die richtige Wahl getroffen. Denn außer des Bootsführers Stirnlampe und einer kleinen Handlampe herrschte die stockdunkle Nacht auf dem Fluss. Diese kleinen Lichtkegel verhalfen meinem Kamerasucher für Sekundenbruchteile das Motiv zu erfassen. Es waren extreme Fotografierbedingungen ohne die Kamera auf ein Motiv einstellen zu können. Alle Fotos basieren auf dem Automatik Status. Trotz vieler Ausschussbilder komme ich zu dem Schluss schöne und verwendbare Fotos fabriziert zu haben. Jetzt gehts los.
Da wir ja durch das erwähnte Missgeschick über Junmar's Freund unseren Pala-wan Trip organisieren mussten, kannten wir bis dato keine Zeitabläufe. So stand auch nach der Fahrt auf dem Underground River die Rückfahrt nach Puerto Prin-cesa und für den späten Nachmittag die Weiterfahrt nach El Nido (240 km) im Norden der Insel Palawan auf dem Plan. Mit dem oben abgebildeten Toyota Klein-bus, mit 12 Personen voll besetzt zzgl. Gepäck, düste der Fahrer die ca. 5 Stunden (inklusive Pausen), wie vom Teufel gehetzt, durch die Dunkelheit! Bei so mancher Situation stockte einem der Atem. Entspanntes schlummern, leider Fehlanzeige
Wir waren die er-sten, die ausstei-gen konnten (mir fiel ein Stein vom Herzen) und so kamen wir eine halbe Stunde vor Mitternacht im "Island Front Cot-tages and Restau-rant" an. Unsere Zimmer waren re-serviert!
Wir waren froh und geschafft zu-gleich, ab ging's, ohne dem übli-chen Absacker in die Betten. Zuvor aber musste noch der Air Conditioner noch für das Schlafklima sorgen. Immerhin musste der AC um die 15° C die Wärme entfernen. Ohne solch einer "Maschine" (...danke dem Erfinder der Kompressor Technologie John Gorrie) hätten wir auf unserer Philippinen Tour schlechte Karten gehabt!
Nach einem ordentlichen Frühstück, vom Buffet und Omelett's oder verschiedene Eiergerichte, vom Koch zubereitet, fragte schon der Veranstalter nach uns, denn die Tricyle stünden zum Start der Island Hopping Tour für uns bereit! Am Pier Harbor werden die Touristen von der jeweiligen Mannschaft begrüßt und den Booten zu geordnet und so gegen 9:00 Uhr geht die Post ab. Ernüchternd allerdings ist die Tatsache, dass Udo den Einstieg auf die "Beterano" unter diesen erschwerten Bedin-gungen nicht schafft. Er und Jessie sagten die Bootstour C ab, nur Junmar und ich fuhren mit!
Wir waren fast 8 Std. unterwegs, da der Motor unseres "Kahn's" auf der Rückfahrt den Geist aufgab. Abschleppen!!!
Das Wetter war sehr durchwachsen, von eitel Sonnenschein bis Niesel und starken Winden mit aufgewühlter See, all diese Witterungen erlebten wir und so ganz egal war uns das nicht. Die Ausleger unserer "Beterano" knarrten und krachten nicht schlecht. Trotz des wechselnden Wetters und dem Missgeschick des Motorausfalls, vergeblich versuchte der Skipper den Kahn wieder flott zu bekommen, war die Tour C die richtige Entscheidung. Die Crew war gut, das gehört hier auch erwähnt!