Eingangs kurz etwas zur Geschichte. Das polnische Pommern teilt sich in West- und Ostpommern mit jeweils unterschiedlicher Bevölkerung. Die Grenze zwischen beiden ethnischen Gruppen verläuft in den Regionen Bytów und Lębork.
Den christlichen Glauben führte in Westpommern Bischof Otto von Bamberg ein, der 1140 das Bistum Wolin/Cammin schuf. Das im 12. Jh. gegründete Herzogtum Pommern blieb jahrhundertelang eigenständig mit gut florierender Wirtschaft durch Hafenstädte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam fast ganz Westpommern unter die Herrschaft Brandenburgs. Nach wechselvoller Geschichte kam 1945 das Territorium wieder zu Polen.
Ostpommern, jetzt Teil von Pommern trat im 10. Jh. zum christlichen Glau-ben über. Zwar gehörte es ursprünglich zu Polen, doch im 12. Jh. wurde es ein eigenständiges Herzogtum. 1306 übernahm es der Deutsche Orden.
Während der/den Teilungen Polens 1772 bzw. 1793 wurde Ostpommern Preußen überlassen, 1919 ging es zurück an Polen. Die Stadt Danzig mit dem Status einer Freien Stadt, wurde erst 1945 ein Teil Polens.
Eine der 16 Woiwodschaften der Republik Polen ist Zachodniopomorskie (Westpommern). Die Ostseeküste und die Pommersche Seenplatte sind die Hauptattraktionen im Nordwesten Polens.
Auf einer Fläche von rund 23.000 Quadratkilometern leben rund 1,7 Millio-nen Menschen. Mit 74 Einwohnern pro Quadratkilometer ist die Bevölke-rungsdichte gering. Hauptstadt ist die Hafenstadt Szczecin (Stettin).
Wir waren hauptsächlich in Rewal (Rewahl) unterwegs, da wir hier Quartier bezogen hatten.
Wir wanderten auch nach Trzęsacz (Hoff a.d. Ostsee), Pobierowo (Pober-ow), Niechorze (Horst), Śliwin (Schleffin) und Kołobrzeg (Kolberg).
Eine organisierte Busfahrt führte uns über Koszalin (Köslin), Słupsk (Stolp) nach Gdańsk (Danzig). Auf der Rückfahrt machten wir Halt in Bytów (Bütow) und besuchten die Ordensburg Bütow des Deutschen Ordens.
Hannelore und ich erfüllten ihren Eltern Elfriede und Armin den wohl letzten gemeinsamen Reisewunsch, sie vom 07. bis 16.06. 2011 auf einen Kururlaub an die Ostseeküste West-pommerns zu begleiten.
Speziell den BEIDEN widme ich diesen Menüpunkt, denn mein Schwieger-vater starb schon zwei Monate später. Meine Schwiegermutter ist schwer Altersdement.
Die Reise war, wie alle Reisen der beiden, eine vom FFO Reiseclub insze-nierte Shoppingreise. Über deren du-biosen Geschäftspraktiken informier-ten wir uns per Internet.
Sie waren jahrelange Clubmitglieder.
Im ehemals preussischen Seebad Re-wahl, jetzt Rewal, waren wir vier in der sehr ansprechenden Willa Rawia 2 untergebracht. Rewal ist die Hauptort der Landgemeinde Rewal und eines der schönsten beliebtesten Touristen- und Badeorte an der polnischen Ostseeküste. Das Dorf mit nur knapp 1000 Einwohnern verfügt noch über einen historischen Ortskern und ist eines der größten Kur- und Badeorte in der Woiwodschaft. Entlang der Steilküste existieren feinsandige und breite Sandstrände die zum relaxen fantastisch sind. Der Besucher hat einen malerischen Blick über den Strand, die Hügel und Klippen der Umgebung.
Links der Flyer vom Reiseveranstalter, der in 2011 zur Buchung führte.
Schon in der antiken Mythologie wurde Bernstein als die zu Harz geworde-nen Tränen der Heliaden (in Pappeln verwandelte Töchter des Sonnen-gottes Helios), die den Tod ihres übermütigen Bruders Phaeton beweinten, bezeichnet und somit legendär.
Einen Tagesausflug gab es unter anderen in die Hafenstadt Kołobrzeg (Kolberg). Die vorwiegend älteren Reiselustigen besichtigten (Führung) be-sichtigten die neue Altstadt (Nowa Starówka) mit ihrer bunten und vielfältigen Architektur, das war schon etwas gewöhnungsbedürftig. Das vorallem deshalb, weil die ringsum stehenden Plattenbau-ten der siebziger- und achziger Jahre die Innen-stadt zweiseitig regelrecht einrahmt. Das irritiert den Touristen schon, weil man von Gdańsk (Danzig) her die so hervorragend gelungene historische Rekonstruktion des Stadtbildes kennt.
Das alte gotische Rathaus in der Mitte des Markt-platzes (Rynek) von K-F. Schinkel (1829-1832) wurde im 2. Weltkrieg kaum beschädigt (die Innenstadt hingegen völlig), sticht ebenso heraus wie das markanteste Wahrzeichen Kolbergs, der 1316 erstmals erwähnte Dom, die fünfschiffige katholische Marienkirche in Backsteingotik. Ihre imposanten Abmessungen von 74 m Höhe, 70 m Länge und 42 m Breite und ihr Antlitz beeindrucken nachhaltig. Seit 1986 erhob Papst Johannes Paul II den Kol-berger Dom in den Rang einer Marienbasilika. Zum Kaffee trinken blieb noch etwas Zeit, danach hieß es schon wieder ab in den Bus!
Ein weiterer Tagesausflug, der weitaus interessantere zudem, führte uns über Słupsk (Stolp), Lębork (Lauenburg), Gdynia (Gdingen) nach Gdańsk (Danzig).
Nach einem eindrucksvollen Danzig-Aufenthalt fuhren wir durch einen Teil der wunderschönen Szwajcaria Kaszubska (Kaschubischen Schweiz) nach
Bytów (Bütow) an die Deutsche Ordensburg und danach wieder nach Rewal ins Hotel. Eine sehr interessante und erlebnissreiche Tagestour!
Eine andere Tagestour führten Hannelore und ihren Vater über das Gestüt Nowielice, Łobez (Labes), Ramlewo, Szczecinek (Neustettin), Jeziora Trze-siecko (Streitzigsee), Połczyn-Zdrój (Bad Polzin) vorbei an der Lagune im Park und wieder nach Rewal. Leider war dies seine letzte Auslandsreise.