Am frühen Morgen unserer Abfahrt (06.09.) offenbarte sich das Wetter wieder von seiner besten Seite, denn vom Bahn-hofsplatz Zermatt war die Spitze des Matterhorns wieder gut sichtbar. Schade nur, dass uns dieser Anblick Tags zuvor komplett verwehrt blieb. Was half es, wir trösteten uns mit diesem gezoomten Erinnerungs-foto.
Uns erwartete heute eine kom-binierte Bahn-, Bus-, Bahnreise inklusive der gelanten Grenz-überschreitung ins norditali-enische Piemont. Zunächst fuhren wir mit der MGB nach Brig.
Von hier aus ging es per Bus 66 km mit der Simplonpass Linie weiter in Richtung Domodossola. Es war eine wunderschöne Busfahrt über den
2.005 m hohen Simplonpass bei be-stem Wetter halt ein Schmecker-chen. Die Umsteigezeit zur nun fol-genden Bahnverbindung nach Locar-no war sauknapp!
Doch wir meister-ten diese, zumal wir nicht die Einzi-gen waren, die diesen Verkehrsweg wählten. Das PostAuto ist sehr em-pfehlenswert, ohne Frage!
Nun begann der abenteuerlichere Abschnitt unserer Reiseetappe. Wir fuhren mit der italienischen SSIF über 32 km durch Italien und dann noch einmal 13,7 km in der Schweiz (Kanton Tessin) nach Locarno am Lago Maggiore.
Abenteuerlich vor allem des ohrenbetäubenden Quietschens der Räder (bei meinem Hörvermögen will das was heißen) auf der kurvenreichen Strecke und der atemberaubenden und z.T. aussetzigen Gleistrasse wegen. Heute kann ich sagen, man muss diese 52 km Bahnstrecke (Domodossola - Locar-no) mit ihren 32 Tunnel (3.485 m Gesamtlänge) einfach einmal gefahren sein. In Italien windet und quietscht sich die Bahn 564 m nach oben und in der Schweiz wieder 351 m nach unten. Es ist eine etwas andere Art Eisen-bahn zu erleben. Die Fahrt durch die bezaubernden "100 Täler" entlang tie-fer Schluchten über eindrucksvolle Brücken und durch üppige Vegetation ist Zugreise der besonderen Art.
Wir "landeten" pünktlich in Locarno, die Temperaturen hier trieben uns den Schweiß auf die Stirn, denn wir liefen zu unserem, vorab gebuchten Hotel "Dell´Angelo" am Piazza Grande, per pedes! Die sehr saubere Stadt, der See, die Uferpromenade gefiel uns sehr, was man vom Hotel nicht unbedingt be-haupten konnte! Auf alle Fälle erkennt des Touristen Auge, hier sind nicht die Ärmsten zu Gange, wovon sehr augenscheinlich der Jachthafen zeugt!
Wir erreichten unser Hotel Dell´ Angelo, checkten ein, machten uns frisch und begaben uns alsbald auf die "Socken" um ein wenig die Stadt zu erkun-den. Wie sollte es auch anders sein, das Seeufer des Lago Maggiore interes-sierte uns besonders, wir beide waren noch nicht hier. Die gesamtfläche des See´s beträgt 212,5 km², wobei 80,1% zu Italien und die restlichen 19,9% zur Schweiz gehören. Locarno liegt am Nordufer des See´s im südlichen Kanton Tessin (ital. Ticino), der Metropolregion Tessin. Amtssprache ist hier Italienisch. Das Wetter war prächtig, die Temperatur angenehm warm was den Trubel der Menschenmassen an der Strandpromenade des See´s er-klärte. Hier lässt es sich leben, das nötige Kleingeld jedoch sollte man unbe-dingt dabei haben.
Unten ein kleiner bildlicher Abriss vom schönen Locarno und dem Lago Maggiore! Stelle und Bereiche die auch wir gegangen sind. Was an 2 Tagen halt so geht!
Wir erkundigten uns am Office der Navigazione Laghi nach nach den Fahrplänen für den nächsten Tag. Hier spricht man selbstverständlich auch Deutsch! Unser Ziel lautete Brissago, eine gute Wahl, wie sich später heraus stellte.
Das internationale Stimmengewirr auf der Seepromenade des Lago Maggiore (dt. Langensee) in Mural-to zeugt von der touristischen Be-liebtheit des See´s, was wir unbe-dingt bestätigen können. Die "Lun-golago Giuseppa Motta" ist die Fla-niermeile von Locarno. Egal ob tags-über oder am Abend - hier geht es immer lebhaft zu. Hier verweilten wir einige Male, an ihrem Ende liegt auch der Jachthafen Locarno´s!
Doch erst einmal war das ebenfalls gebuchte Abendessen angesagt und so trotteten wir, vorbei an Skulptu-ren im Giardini Rusca und über den Piazza Grande (Filmfestival) zum Hotel. Danach schwärmten wir noch einmals aus! Wir mussten feststel-len, dass das "Nachtleben" hier sich bestimmt in diversen Clubs und Bars ab-spielt, im öffentlichen Bereich war es eher ruhig, von einer Lifeband abgese-hen, die vor geringer Fankulisse ihren Sound zelebrierte. Nix weiter los hier!
Unser nächtlicher Spaziergang führte uns erneut über den Piazza Grande (hier findet alljährlich ein Internationales Openair- Filmfestival statt) da hier schon eine Anzahl Porsche Sportwagen in Reih und Glied parkten. Es wr schon ein recht amüsanter, nicht alltäglicher Anblick. Über die Largo Franco Zorzi gelangten wir wieder zum Lago Maggiore und der Lungolago Diuseppe Motta und Uferpromenade Viale Verbano.
Der Blick auf den See, die laue Nacht, der Sternenhimmel, das Lichtermeer und die vor Anker liegenden Schiffe und Jachten liesen uns ins Schwelgen geraten. Wir freuten uns schon auf den morgigen Tag, da schippern wir nach Brissago, unweit der italienischen Grenze. Die Wettervorhersage ließ hoffen.
Die Wetterprognose traf vollends zu und nach dem Frühstück trabten wir zum Office der "Navigazione del Lago Maggiore" und zum Anlegesteg. Erneut erwies sich unsere SwissCard als vorteilhaft, denn wir beka-men erheblichen Ticketra-batt. Wir entschieden uns für die Abfahrtszeit 10:30 Uhr nach Brissago, unser Schiff war die "Helvetia"! Nach angenehmen und eindrucksvollen 55 Minuten Fahrzeit mit Zwischenhalt in Ascona und Isole di Brissago, legten wir, bei herrlichen Sonnenschein, in Brissago an. Landgang!
Nun setze ich noch einen drauf und zeige in nachstehender Slideshow Fotos vom Porsche Treffen der Typen 911, 996, 997 u.v.a.m. auf dem Piazza Gran-de in Locarno. Ein für mich überwältigender Anblick! Hier finden auch die Internationalen Filmfestspiele statt.
Fazit: Locarno, der Lago Maggiore und nähere Umgebung, eine submediterane Flora und schon mit südeuropäischem Flair behaftete Alpenregion, die das gewisse "Etwas" hat, wenn das Wetter stimmt! Am Tag unserer Abreise sah das alles schon wieder ganz anders aus! Hier hat es uns sehr gut gefallen, abgesehen vom Hotel!