Bei ganz widrigen Witterungsbedingungen am Tan Son Nhat International Airport in Ho Chi Minh City, uns war da schon etwas mulmig zu Mute, starte- ten wir mit dem Ziel, Airport Sân bay Quốc tế Đà Nẵng, dem drittgrößten in Vietnam! Ein Monsununwetter fegte über den Airport und es goss in Strömen. Doch unsere Sorgen waren unbegründet, denn die Maschine startete trotz- dem. Die Piloten sind wohl derartiges gewöhnt, wie es schien!
Bei Dunkelheit auf dem Airport in Da Nang gelandet, erwartete uns nach der Begrüßung durch unseren neuen Guide eine über 105 km/1,5 Stunden dau- ernde Reise mit dem Transfer Bus in die alte Kaiserstadt Hue und hier ins Hotel Mondial. Ein improvisiertes Abendbrot, trotz später Stunde, wurde für unsere Reisegruppe noch organisiert. Ein Blick durch das Hotelfenster auf das nächtliche Hue war der Schlusspunkt dieses Tages.
Tags darauf, der Blick vom Hotelbalkon verhieß in Sachen Wetter nichts Gu- tes, was sich auch bestätigte. Der Hương Giang (Parfümfluss) auch Song Huong genannt war kaum zu erkennen und das andere Flussufer hüllte sich mit samt der verbotenen Stadt in diesigen Nebel. Der Regen begleitete uns den ganzen Tag in Hue, mal stark, mal minder stark. Genau in diese Nebel- schwaden sollte unsere Tagestour gehen, na aber dankeschön Wetterfrosch!
Also machte sich die Reisegruppe auf den Weg zum Lang Tu Duc - Graban- lage - bei Hue und wie nicht anders erwartet, bei sattem Regen. Man liest, es sei wohl eines der schönsten Werke der königl. Architektur der 143 Jahre dauernden Nguyen- Dynastie. Die Grabanlage liegt in einem großen Kiefernwald, nahe des Dorfes Thuong Ba, 8 km von Hue entfernt. Das Gelände diente dem Kaiser zu Lebzeiten als Sommerresidenz.
Der rund 12 ha große Landschaftspark wurde (1864-67) mit künstlichen Hügeln, zahlreichen Tempeln und einem verwinkelten See gestaltet. In dieser Landschaft und der Anordnung der Gebäude reflektierte sich der poetische Geist des Herrschers. Über den sichelförmigen Tieu Khiem See ist die königliche Grabstätte zu erreichen.
Ja und zu guter Letzt stand man doch nur vor einem Pseudo-Grab Tu Duc's, da er aus Angst vor Grabräubern an unbekanntem Ort bestattet wurde. Um das Geheimnis wirklich zu bewahren, wurden alle 200 Beerdigungshelfer unmittelbar nach Beendigung ihrer Arbeit geköpft. Wie sicher sind dagegen unsere heutigen Arbeitsplätze, oder?
Die Stadt Hue wurde 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Hue – "Stadt der Söhne des Himmels", doch leider hatten diese mit ihr und uns kein Erbarmen, ließen die Sonne hinter den Wolken versteckt und schütteten statt dessen Unmengen an Wasser auf sie - auf uns. Die Besichtigungen der "Verbotenen Stadt" (die Regenten der Nguyen-Dynastie schufen sie nach dem Vorbild von Pekings Verbotener Stadt) sowie der kaiserliche Zitadelle fielen buchstäblich ins Wasser. Die Pracht dieser alten Kaiserstadt währte leider nur historisch kurze Zeit, der Vietnamkrieg (Tet Offensive 1968) und Einflussnahme Nordvietnam´s veränderten das Land, es war ja auch die Grenze zwischen Nord- und Südvietnam, für immer.
So musste notgedrungen ein Plan B her. In Abspra- che mit dem Guide ent- schieden wir uns, nach Da
Nang, über den 496 m hohen Wolken- oder Hai Van Pass im östlichen
Truong-Son-Gebirge, der Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam zu fahren. Wir besichtigten die Relikte französischer und US-amerikanischer Wehranlagen aus den Zeiten des
Indochinakrieges und des Vietnamkrieges, hier war Frontlinie!
Wir nahmen nicht den Weg über die Nationalstraße 1 und den Hai-Van-Tunnel sondern die Straße am Vung An Cu Lake vorbei, die alte Pass Straße hinauf zum Hai Van. Eine wirklich sehenswerte Tour, zumal das Wetter recht passabel war!
Als wir dann die Straße hinunter nach Süden in Richtung Da Nang fuh- ren, konnten wir den Begriff Wetterscheide sehen und spüren - total schönes Wetter, unklar! In Da Nang machten wir Halt an der Vinh Da Nang Bay. Wir passier- ten die neue 666m lange und feuerspeiende Drachenbrücke über den Han und besichtigten dann die XUAT ANH Kunst & Stein-Skulptur - Steinschnitzerei, von der Hannelore und ich sehr beeindruckt waren. Anschließend fuhren wir an den bewaldeten über 100 m hohen Marmorbergen vorüber (es sind deren fünf, die der Sage nach von einem Riesendrachen stammen - die Vietnamesen nennen sie Ngu Hanh Son, Berge der fünf Elemente) und "landeten" schließlich in der alten Küsten- und Hafenstadt Hoi An die an der Flussmündung des Thu Bon liegt.
Die einst zweigeteilte Alt- stadt wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkultur- erbe erklärt. Im 16. und 17. Jahrhundert hieß sie Lam Ap, später Hoai Pho. Jen- seits der "Japanischen Brücke" Chua Cau wohnten Japaner, dieseits die Chine- sen.
Wir waren im Hoi An Trails Resort & Spa untergebracht, einem feinen Hotel wie ich meine, deshalb auch der Link. Nun genossen wir zwei individuelle Tage, traumhaft, Strand u. Stadt!
Die historische alte Hafenstadt Hoi An in Zentralvietnam liegt am Delta des Thu Bon und des Ba Ren Flusses, welches sie mit dem südchinesi- schen Meer verbindet. Die etwa 75.000 Einwohner zählende Stadt war während der Ngyuen- Dynastie Hafenstadt des Königreiches mit Sitz in Hue.
Schon als vom 4. bis zum 10. Jhd. in Zentralvietnam das Chamreich seine Blütezeit hatte, legten hier Segelschiffe aus Persien, Arabien, China und auch Indien an. Die damalige Kleinstadt, einst auch Hafenstation der "Seidenstraße des Meeres" erlebte ihre Blütezeit vom 16. - 19. Jhd. als sich immer mehr chinesische und japanische Seefahrer hier nieder- ließen und regen Handel u.a. mit Porzellan, Glas, Seide, Gewürze und chinesischer Medizin betrieben.
Das chin. Tấn Ký-Handelshaus und die Versammlungshäuser (Trieu Chau u. Phúc Kiến) sind heute noch beredtes Zeugnis der chinesischen Kongregation (17. Jhd.) in der Stadt.
Hoi An (auch Stadt der Lampions genannt), im 4. Jhd. von den Cham gegründet wurde ein legendärer Umschlagplatz wo Schiffe der seefahrenden Völker Arabiens und später auch Europas, Indiens und dem damaligen Siam (Thailand) festmachten.
Erst in den neunziger Jahren des 20. Jhd. erwachte Hoi An aus dem Dorn- röschenschlaf, da der internationale Tourismus an ihre Pforte klopfte!
Wir hatten zwei Tage "frei" in Hoi An, will heißen, zur eigenen Verfügung, bei dem Wetter hier, ein Segen! Wir waren natürlich noch einmal in Hoi An´s Altstadt zum Shoping, vor allem aber zwei mal für einige Stunden am herr- lichen Biển Cửa Đại. Dai. Ganze 2,2 km zu Fuß immer die đường Cửa Đại entlang nahe am Fluss Thu Bon, nach der Brücke über den Đê Võng Fluss, links die Trương Minh Hùng etwa 200 m um dann nach rechts die Straße zum Cua Dai Strand zu gehen. Es war alle erst Sahne, vor allem die ge- ringe Anzahl der Badelustigen und die ordentliche Bewirtung sind beson- ders Erwähnenswert. Die Erlebnisse auf dem Fußmarsch nach und vom Strand gaben den beiden Tagen zusätzlichen Reiz. Unser Hotel Hoi An Trails Resort & Spa und die Lokale in der Nähe möchte ich in diesem Atemzug ebenfalls sehr positiv erwähnen.